Vor dem Start der Hockey-WM in Indien: Deutsche Männer haben große Ziele

So etwas würde sich die deutsche Hockey-Nationalmannschaft auch einmal daheim wünschen. Große Begeisterung, volle Stadien und eine hitzige Atmosphäre erwarten das DHB-Team bei der am Freitag beginnenden Weltmeisterschaft in Indien. „Das ist schon mega cool, so etwas zu erleben. Als wir gelandet sind, warteten zehn bis zwölf Kamerateams auf uns. Ich würde mich darüber freuen, wenn das in Deutschland auch so wäre“, erzählte Mannschaftskapitän Mats Grambusch nach der Ankunft im Land des achtmaligen Olympiasiegers, wo in den nächsten zwei Wochen der 15. Weltmeistertitel vergeben wird. Auch 2018 war Indien schon WM-Gastgeber.

Nach dem EM-Sieg 2013 und den dann folgenden zehn titellosen Jahren sieht sich das Team von Trainer Andre Henning keineswegs chancenlos im Titelkampf. „Persönlich kann ich nur sagen, dass ich zu keinem Turnier dieser Welt mit unserer Mannschaft fahre und sage: Ich wäre mit dem zweiten Platz zufrieden. Für mich gibt es nur das Ziel, die Goldmedaille zu holen“, sagte Grambusch vor dem Auftaktspiel der deutschen Mannschaft am Samstag gegen Japan (14.30 Uhr/Dazn).

Der 30-Jährige wird dabei als Kapitän die Regenbogen-Binde tragen. Weitere Gruppengegner sind Titelverteidiger Belgien (17. Januar/14.30 Uhr) und Südkorea (20. Januar/14.30 Uhr). Erwartet werden 15.000 bis 20.000 Zuschauer bei den Partien im ostindischen Bhubaneswar und Rourkela.

In den Testspielen gab es zwei Siege für das Selbstvertrauen

Bundestrainer André Henning, der seit einem Jahr im Amt ist, steht mit seinem Team vor der ersten großen Herausforderung. Der 39-Jährige ist zuversichtlich, dass seine Mannschaft ein gutes Turnier spielen kann. Ob es zum dritten WM-Titel nach 2002 und 2006 reichen wird, bleibt fraglich. „Es gibt nur gute Nachrichten. Wir sind hier gut angekommen, haben top Bedingungen und sind alle gesund“, sagte der Coach. Die zwei Testspiele vor Ort mit dem 5:1-Erfolg gegen Südkorea und dem 2:1 gegen Australien geben zusätzliches Selbstvertrauen. 

Auch die Gefahr einer möglichen Corona-Erkrankung steht nicht mehr so im Mittelpunkt wie in der vergangenen Zeit. „Das ist hier schon Thema, es wird auch noch Maske getragen. Eine gewisse Vorsicht ist da“, erklärte der Bundestrainer. Zur Vermeidung möglicher Magen- und Darmprobleme hat das Team sogar einen eigenen Koch dabei. Er soll darauf achten, was die Spieler essen. „Man muss schon ein bisschen aufpassen, darf kein Leitungswasser trinken, muss die Hände desinfizieren“, sagte Thies Prinz. Der Torjäger von Rot-Weiss Köln steht vor seinem WM-Debüt. Bislang ist noch kein Spieler erkrankt.

Das entscheidende Spiel um den direkten Einzug ins Viertelfinale ist die Partie gegen Weltmeister Belgien am zweiten Spieltag. Auch für Henning sind Belgien und Deutschland die Favoriten der Gruppe B. „Den Belgiern gilt unser größter Respekt, aber an einigermaßen guten Tagen können wir auf Augenhöhe sein“, sagte der Bundestrainer. Als Gruppenzweiter muss man in die sogenannte „Crossover“-Partie gegen einen Gruppendritten, um in die Runde der letzten acht Teams einzuziehen. (dpa)

Zur Startseite