Nach WM-Fehlstart gegen Japan: So scheidet Deutschland schon am Sonntag gegen Spanien aus
Die deutschen Fußballer erlebten bei der WM einen „brutalen“ Auftakt. So jedenfalls drückte es Bundestrainer Hansi Flick nach dem 1:2 im ersten Vorrundenspiel am Mittwoch gegen Japan aus.
Noch brutaler wurde es anschließend, als Spanien gegen Costa Rica in überragender Manier 7:0 gewann. Die Ausgangslage für die Nationalmannschaft vor dem Duell mit eben jenen Spaniern am Sonntagabend (20 Uhr/ZDF und MagentaTV) könnte damit kaum schlechter sein.
Denn klar ist nun: Schon nach den 90 (oder auch 100) Minuten gegen das Team von Trainer Luis Enrique könnte Deutschlands Vorrundenaus besiegelt sein.
Es wäre damit sogar noch eine „Steigerung“ zur WM 2018, damals schied eine deutsche Auswahl erstmals in der Gruppenphase einer WM-Endrunde aus, fest stand das aber erst nach dem 0:2 gegen Südkorea im dritten Spiel. Diesmal droht die letzte Partie gegen Costa Rica (1.12./20 Uhr) zu einem reinen Freundschaftskick degradiert zu werden.
Noch aber hat es das DFB-Team selbst in der Hand. Mit einem Sieg gegen Spanien am Sonntag ist das Weiterkommen aus eigener Kraft möglich. Und das unabhängig vom Ausgang des Spiels zwischen Japan und Costa Rica am Sonntagvormittag (11 Uhr/ZDF). Sollten die Japaner hier allerdings ihren zweiten Sieg einfahren, steigt der Druck auf Hansi Flick und seine Mannen zusätzlich.
Dann nämlich würde eine Niederlage gegen die Spanier das Ausscheiden bedeuten. Selbst bei einem Remis wären die Chancen auf das Achtelfinale nur noch theoretischer Natur, Spanien müsste dann zum Abschluss gegen Japan möglichst hoch verlieren und Deutschland parallel gegen Costa Rica höchstmöglich gewinnen.
Bei einem Remis zwischen Japan und Costa Rica braucht Deutschland gegen Spanien zumindest einen Punkt, um noch hoffen zu dürfen. Dann hätten Japan und Spanien jeweils vier Punkte, Deutschland und Costa Rica je einen. Sollten sich Spanier und Japaner in ihrem abschließenden Duell allerdings auf ein Unentschieden „einigen“, wären Deutsche und Costa Ricaner in jedem Falle ausgeschieden.
Bei Punktgleichheit am Ende entscheidet zuerst das Torverhältnis aus allen Begegnungen und danach erst der direkte Vergleich. Hier hat sich Spanien schon einmal in eine gute Position geschossen, Costa Rica hingegen braucht nun wohl definitiv zwei Siege.
Gibt es nach dem dritten Spieltag drei punkt- und torgleiche Teams, wird eine separate Tabelle aus den jeweiligen Duellen der betreffenden Mannschaften erstellt. Dazu müssten Deutschland und Japan aber gegen Costa Rica auch jeweils 7:0 gewinnen und gegen Spanien 2:1 siegen (Deutschland) bzw. 1:2 verlieren (Japan).
Dann hätten diese drei Teams jeweils sechs Punkte und 10:3-Tore, nun würde die Fairplay-Wertung über das Weiterkommen entscheiden. Bringt das immer noch keine Klarheit, muss tatsächlich gelost werden.
Zurück zu etwas wahrscheinlicheren Varianten: Verliert Japan gegen Costa Rica, hat das auch Einfluss auf die deutsche Situation. Dann nämlich ist ein Aus schon am Sonntag gegen Spanien unmöglich. Selbst bei einer Niederlage hätte das DFB-Team noch Chancen, sich mit den dann nur noch machbaren drei Punkten für die K.o.-Runde zu qualifizieren.
Fazit: Die Lage für die deutsche Mannschaft ist schwierig, aber nicht aussichtslos. Und was nach einer Auftaktniederlage noch möglich ist, hat der kommende Gegner 2010 bei der WM in Südafrika gezeigt. Damals nämlich verloren die Spanier ihr erstes Spiel gegen die Schweiz ähnlich überraschend wie jetzt Deutschland gegen Japan, gewannen danach aber ihre weiteren sechs Partien und wurden am Ende Weltmeister.
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