Kunstwerke aus dem Centre Pompidou kommen 2026 nach Berlin
Kunstwerke aus der berühmten Sammlung des Pariser Centre Pompidou sollen 2026 in der Neuen Nationalgalerie in Berlin gezeigt werden. Das kündigte der scheidende Leiter der Neuen Nationalgalerie Joachim Jäger am Donnerstag bei einer Pressekonferenz an. Die Ausstellung mit Werken aus dem französischen Museum soll fünf bis sechs Monate dauern.
Eine ähnliche Kooperation mit dem New Yorker Museum of Modern Art war 2004 unter dem Titel „MoMA in Berlin“ ein großer Erfolg.
Jäger zog außerdem eine vorläufige Bilanz zur Wiedereröffnung der Neuen Nationalgalerie in diesem Sommer und stellte das Ausstellungsprogramm für 2022 vor. „In den wenigen Monaten seit Ende August haben wir 150.000 Besucherinnen und Besucher empfangen“, sagte Noch-Leiter und Kunsthistoriker Jäger.
Nach sechs Jahren Sanierungsarbeiten öffnete der ikonische 60er-Jahre-Bau des deutsch-amerikanischen Architekten Ludwig Mies van der Rohe im August 2021 erneut seine Pforten.
Ohne Infektionsschutzmaßnahmen hätte das Berliner Museum für die Kunst des 20. Jahrhunderts nach Einschätzung von Joachim Jäger eine halbe Million Menschen angezogen. Wegen der Corona-Pandemie durften nur noch 200 Besucher gleichzeitig anwesend sein statt der möglichen Anzahl von 1800. „Unter Corona-Bedingungen war es ein sehr guter Start für das Haus.“
2022 dominiert die Kunst von Frauen
In der gläsernen Ausstellungshalle oben zeigen die Kuratoren der Neuen Nationalgalerie ab Ende März 2022 bis Anfang April des folgenden Jahres ausschließlich weibliche Kunst und Performances. So tritt im September die US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin Solange Knowles mit Popmusik auf.
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Sie ist die jüngere Schwester des Popstars Beyoncé. Im Programm ist auch eine neue Schriftinstallation der renommierten US-amerikanischen Konzeptkünstlerin Barbara Kruger, die mit ihrem Werk den gesamten Boden des Ausstellungsraumes bedecken will.
Das geplante Programm begründete Jäger damit, dass bereits viel Kunst von Männern im Museum vertreten sei. So würden bis Februar 2022 Skulpturen von Alexander Calder in der Glashalle ausgestellt, zudem seien auch die berühmten Baumeister der Neuen Nationalgalerie männlich, von Mies van der Rohe erbaut und vom Architekten David Chipperfield renoviert.
[Lesen Sie hier ein Interview mit Klaus Biesenbach zu seiner Rückkehr nach Berlin und seinem baldigen Antritt als Leiter der Neuen Nationalgalerie. (T+)]
Im kommenden Jahr übernimmt Klaus Biesenbach als Leiter der Neuen Nationalgalerie. Dafür gibt der ehemalige Gründer der Berliner Kunst-Werke seine Position als Leiter des „Museum of Contemporary Art“ in Los Angeles auf. Jäger wird nach eigenen Angaben vor allem die Sammlung der Nationalgalerie weiterentwickeln.
An jedem dritten Donnerstag im Monat ist zudem der Eintritt zur Neuen Nationalgalerie zwischen 16 und 20 Uhr frei, wie Jäger ankündigte. Finanziert wird dies vom Kulturprogramm des Wolfsburger Autokonzerns Volkswagen.