Zum Karriereendes des Basketballers Rickey Paulding in Oldenburg

Rickey Paulding beendet seine lange Karriere als Profi bei den Oldenburgern Basketballern. 15 Jahre war der US-Amerikaner im Aufgebot des Klubs, was in der schnelllebigen deutschen Profiszene außergewöhnlich ist, zumal im Basketball. Die in Oldenburg erscheinende „Nordwest-Zeitung“ widmete Paulding vor seinen letzten Spielen am Wochenende einen Anriss auf der Titelseite und eine Doppelseite im Sportteil. BBL-Geschäftsführer Stefan Holz würdigt den klubtreuen Spieler als „Prototyp des Franchise Players“. Es sei „eine absolut ungewöhnliche Geschichte“.

Die Ovationen stimmen dann aber auch nachdenklich. Treue und Identifikation eines – ausländischen – Profis zu einem Arbeitgeber sind also „ungewöhnlich“. Warum eigentlich? Sie sollten doch eminent wichtig und gewöhnlich sein für alle erstklassigen Klubs im Lande, schließlich fördern Spieler wie Paulding bei den Anhängern die Identifikation mit dem Klub und bei den Menschen, die nur ab und an mal auf den Basketball schauen, das Interesse an der Sportart. Es ist immer einfacher, mit Menschen mitzufiebern, die man länger kennt. Konstanz schafft Nähe.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Was kein prinzipielles Plädoyer gegen das Neue sein soll: Aber es gibt eben auch Klubs, die nach einer erfolglosen Saison, schnell mal den halben Kader austauschen – und das Jahr für Jahr. Weil keiner Geduld hat, angeblich auch die Anhänger nicht, was Klubverantwortliche dann gern zur Rechtfertigung anführen.

Aber es muss nicht so sein. Rickey Paulding, immerhin schon 39, steht trotz zweier schon etwas länger zurückliegender Titel (Meisterschaft und Pokal) gar nicht mal so sehr für eine ganz große Ära in Oldenburg, aber eben für Konstanz und Vertrauen in nur einen Klub und als ein gutes Beispiel, wie es eben auch laufen kann und auch sollte, wenn man die Popularität eines Klubs und der Liga fördern möchte.