Zu viel Gesetz: Alle stöhnen über Bauvorschriften in Deutschland

Hätte ich doch Jura studiert … denkt so mancher Architekt heute. Auch und gerade in Berlin. Hier stöhnen zwar wirklich alle, die irgendetwas mit dem Bauen zu tun haben, über teures Material, über ein Schulsystem, das kaum noch Maurer-Rechnen vermittelt, über langsame und sich mit Lust widersprechende Verwaltungsentscheidungen.

Vor allem aber wird der Vorschriftenwust beklagt. Seinetwegen hat inzwischen jedes Architekturbüro Fachanwälte parat, um Klagen der Klienten zu begegnen oder sich gegen die Verwaltungen durchzusetzen.

Dabei sparte all das – ganz ohne neue Vorschriften – nach Angaben von Fachleuten bereits den Einbau von Hunderttausenden Lärmschutzfenstern – die übrigens auch raumklimatisch oft ein Desaster sind.

Ob die ein bisschen entschlackte neue Berliner Bauordnung, die seit 2023 gilt, und das „Schneller-Bauen-Gesetz“ von Ende 2024 hier fundamentale Abhilfe schaffen, muss sich erst noch zeigen. Sicher aber ist: Es darf nicht die letzte Reform sein. Und sei es nur, weil immer noch in Staaken das eine, in Nauen aber anderes Baurecht gilt.