WM-Spieler Werner verletzt: RB Leipzig steht im Achtelfinale der Champions League
WM-Schreck für Timo Werner, Achtelfinale für RB Leipzig: Der Pokalsieger ist zum dritten Mal in die K.o.-Runde der Champions League eingezogen, bangt aber wie auch Bundestrainer Hansi Flick um Timo Werner.
Der Fußball-Nationalspieler verletzte sich am Mittwoch beim 4:0 (1:0) gegen Schachtjor Donezk und musste drei Wochen vor der Weltmeisterschaft in Katar mit einer Blessur am linken Sprunggelenk ausgewechselt werden.
Werner versuchte es nach dem Foul von Taras Stepanenko noch einige Minuten, humpelte jedoch in der 19. Minute mit gesenktem Kopf in die Kabine des Warschauer Stadions. Die Schwere der Verletzung war zunächst unklar. Werner klagte über Schmerzen am Fuß. Am Donnerstag sollen im Krankenhaus in Leipzig genauere Untersuchungen erfolgen. Deutschland bestreitet sein erstes Spiel der WM am 23. November gegen Japan.
Zum Zeitpunkt der Werner-Auswechslung hatte Christopher Nkunku (10.) Leipzig bereits in Führung gebracht, als er nach einer vergebenen Chance seines Sturmkollegen abstaubte. André Silva (50.), Dominik Szoboszlai (62.) und Dani Olmo (68.) trafen zum Endstand. Damit qualifizierte sich Leipzig als Zweiter der Gruppe F hinter Titelverteidiger Real Madrid für das Achtelfinale. Dabei hatte es nach dem Start in die Gruppenphase mit zwei Niederlagen vor gut einem Monat gar nicht danach ausgesehen.
Fans wurden beim Einlass belästigt
Nach zuvor neun ungeschlagenen Spielen nacheinander genügte Leipzig im aufgrund des Ukraine-Kriegs nach Warschau verlegten Spiel ein Punkt. Vor der Partie kam es am Einlass des Gästeblocks zu unnötigen Szenen. Leipziger Fans kritisierten die aus ihrer Sicht harten Einlasskontrollen, schrieben auf Twitter, dass Frauen sich fast entkleiden mussten und Minderjährige „anlasslos intensivst im Intimbereich betatscht“ worden sein. Der Club bestätigte das am Mittwoch auf dpa-Anfrage. Als Konsequenz entschied die aktive Fanszene, die geplante Choreografie abzubauen. Zudem wurden die Fanbanner als Zeichen des Protests verkehrt herum aufgehängt.
Verbalen Support gab es dennoch – und davon angestachelt agierte die Mannschaft. Leipzig begann druckvoll, Werner scheiterte nach acht Minuten mit einem Schuss aus spitzem Winkel. Zwei Minuten später entfloh der Nationalspieler erneut durch die Schnittstelle von Donezks Viererkette. Seinen Versuch wehrte Torwart Anatolij Trubin ab, allerdings genau vor die Füße von Nkunku. Der feierte seinen dritten Saisontreffer in der Königsklasse äußerst kreativ: Aus seinem Stutzen holte Nkunku einen roten Ballon, blies ihn auf und ließ sich mit zur Seite ausgestreckten Armen feiern.
Das Leipziger Spiel bekam einen Bruch mit der Werner-Auswechslung, der für ihn gekommene Emil Forsberg setzte offensiv zunächst kaum Akzente. Dafür hatte Donezk einige gefährliche Szenen, blieb allerdings im Abschluss nicht konsequent genug.
Die nötige Konsequenz zeigte Silva kurz nach der Halbzeit. Eine unpräzise Flanke von David Raum köpfte Mohamed Simakan als Bogenlampe von der rechten Seite an den langen Pfosten, dort stand Silva und bestrafte das zögerliche Herauslaufen von Trubin. Donezk brauchte nun drei Tore, was Leipzig Raum für Konter bot.
Leipzig blieb bissig und sorgte für die Vorentscheidung. Kevin Kampl eroberte den Ball an der Mittellinie, schaltete mit einem Pass auf Nkunku schnell um. Der französische Nationalspieler bediente Szoboszlai, der Trubin umkurvte und abschloss. Rose konnte nun Kräfte mit Blick auf das Spiel am Samstag in Hoffenheim schonen, nahm Raum, Szoboszlai und Simakan vom Platz. Und Joker Dani Olmo traf nur 26 Sekunden nach seiner Einwechslung mit einem herrlichen Schlenzer. (dpa)
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