„Totenfrau“ auf Netflix wird fortgesetzt: Aus der Kurve getragen

Für eine Bestatterin ist es offenbar gar nicht so schwierig, eine Leiche verschwinden zu lassen. Jedenfalls gilt das für die „Totenfrau“ aus der gleichnamigen Serie von ORF und Netflix. In der ersten Staffel zerstückelte Blum – ihr Vorname Brünhilde wird nie genannt – die von ihr aus Rache für den ermordeten Ehemann getöteten Männer. Die handlichen Überreste packt sie in die Särge von natürlich Verstorbenen. Keine Leichen, keine Beweise – damit kam Blum, gespielt von Anna Maria Mühe, vor zwei Jahren unbescholten davon.
In der am 19. März auf Netflix startenden zweiten Staffel – die Serie basiert auf der erfolgreichen Roman-Trilogie von Bernhard Aichner – wird diese Entsorgungsmethode dennoch zum Problem für Blum. Denn wegen eines Erbschaftsstreits wird einer der Verblichenen exhumiert. Und weil sich im Sarg Teile einer zweiten Leiche befinden, nimmt das Unglück seinen Lauf.
Was im ersten Teil als Rachefeldzug begann, wird in der Fortsetzung zu einer atemlosen Rettungsmission für Blums entführte Tochter Nela (Emilia Pieske). Im Gegenzug zu ihrer Freilassung soll Blum den Entführern ein offensichtlich extrem kompromittierendes Video übergeben. Doch Blum weiß von nichts, die Totenfrau gerät flugs ins nächste Wechselbad der Gefühle.
Noch mehr Todesopfer in der idyllischen Tiroler Gemeinde
Dass die hartnäckige Wiener BKA-Majorin Birgit Wallner (Britta Hammelstein) die Ermittlungen wieder aufnimmt, sind dabei ihre geringsten Sorgen. Die Entdeckung der Leichenteile löst vielmehr eine Lawine von Ereignissen aus – mit noch mehr Todesopfern in der idyllischen Tiroler Gemeinde Bad Annenhof.
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Zudem werden noch mehr Abgründe offenbar. Angesichts von korrupten Polizisten, gewissenlosen Menschenhändlern und widerlichen Snuff-Videos scheinen diese noch tiefer als die Täler im verschneiten Tirol. Und mittendrin Blum, die mit ihrem Motorradel in einen fast schon epischen Kampf gegen alle Widersacher zieht. Wobei sie Unterstützung von unerwarteter Seite bekommt. Darunter die Innsbrucker Nachtclub-Chefin Mariah (Hayal Kaya), deren gehauchtes „Blue Velvet“ an David Lynchs Kinoklassiker von 1986 mit Isabella Rossellini denken lässt.
Erst wenn man alles verloren hat, erkennt man, was wirklich wichtig ist. Das Problem ist, dann ist es vielleicht schon zu spät.
Anna Maria Mühe wird als Totenfrau Blum in der zweiten Staffel in die nächste Krise gestürzt.
Einige ihrer Gegner sind hingegen aus der ersten Staffel bekannt. So wie Johanna Schönborn (Michou Friesz), die mächtige und bestens vernetzte Chefin eines lokalen Hotelimperiums. Die Überreste ihres Sohnes Edwin sind es, die bei der Exhumierung gefunden wurden. Nun sinnt sie auf Rache. Und wird dabei unterstützt vom windigen Import-Export-Unternehmer Badal Sarkissian (Peter Kurth) und dessen durchgeknallter Killer-Schwester Tamar (Sabine Timoteo).
Lucas Gregorowicz als Schmierlappen-Anwalt
Das geniale Trio Anna Maria Mühe, Michou Friesz und Peter Kurth tröstet zugleich über manche holzschnittartige Figurenzeichnung hinweg. Das gilt insbesondere für Sarkissians Brutalo-Handlanger Damian, der mit seinen gefärbten Albino-Haaren einschlägig bekannten Stereotypen entspricht. Und auch der von Lucas Gregorowicz dargestellte Schmierlappen-Anwalt Wagenschaub wirkt überzeichnet.
Sicher ist nur, dass man nie weiß, wem man trauen kann und wer als nächstes sterben wird. Den Zuschauern kann nur geraten werden, die sechs Episoden in möglichst wenigen Durchgängen anzuschauen. Und Netflix sollte all jene, die so weit gekommen sind, mit einer finalen Staffel belohnen.