Sommer-Special des Dschungelcamps: RTL versammelt verhaltensauffälligste Veteranen
Vom 16. August an muss sich RTL für mehr als zwei Wochen weder um die Programmgestaltung des linearen Programms oder die Nutzung des Streamingdienstes RTL+ noch um die Einschaltquoten große Sorgen machen. Der Kölner Privatsender nimmt den Start des ersten Dschungelcamps vor 20 Jahren zum willkommenen Anlass für eine Jubiläumshow von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“. Vieles ist diesmal anders, die entscheidenden Bestandteile aber bleiben gleich.
Das eigentlich Besondere an der Jubiläumsausgabe ist dabei weder, dass diesmal Widerlichkeiten wie Kamel-Penis, Truthahn-Hoden oder Straußen-Anus im Sommer serviert oder dass die Feldbetten im Kruger-Nationalpark in Südafrika statt im australischen Busch aufgestellt werden. Sonja Zietlow ist als Moderatorin der ersten Stunde ohnehin die große Konstante, ebenso wie Dschungel-Mediziner Dr. Bob. Und auch für Moderator Jan Köppen ist es bereits der dritte Einsatz.
Auch dass die 17 Episoden nicht live ausgestrahlt werden, wird die Reality-Show-Welt von RTL nicht auf den Kopf stellen. Allerdings bedeutet es, dass diesmal das Publikum nicht entscheiden kann, welcher Kandidat oder welche Kandidatin die nächste Dschungelprüfung absolvieren muss. Die Zuschauer entscheiden auch nicht, wer rausfliegt und am Ende die Dschungelkrone bekommt.
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Der Sender erhofft sich dadurch sogar eine neue Dynamik. Denn die Entscheidungen liegen nun mal bei RTL, mal bei den Camp-Teilnehmern. Es wird zudem Prüfungen geben, die darüber entscheiden, wer bleibt und wer geht.
Die Umstellung von Live auf Aufzeichnung hat für RTL schlicht den Vorteil, dass die Show an jedem Tag pünktlich zum Beginn der Prime Time um 20.15 Uhr beginnen kann – beim hauseigenen Streamingdienst RTL+ sogar jeweils am Tag davor.
Nein, das eigentlich Bemerkenswerte am Sommer-Dschungelcamp 2024, das von den 13 krassesten Ex-Teilnehmern der Sendungsgeschichte – Elena Miras wird sich verspäten – bevölkert wird, ist der Umstand, dass RTL zwanzig Jahre für diese so naheliegende Idee gebraucht hat. Wo dafür doch nur eine kleine Änderung des Titels nötig war. Statt „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ heißt es nun „Ich bin ein Star – Showdown der Dschungellegenden“.
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Legendär an den Camp-Veteranen des Sommers 2024 ist vor allem deren Verhaltensauffälligkeit während ihrer regulären Dschungeleinsätze. Giulia Siegel, die Tochter des ewigen ESC-Liedlieferanten Ralph Siegel, war bei der vierten Staffel von 2009 dabei und ist somit die Campbewohnerin mit der am längsten zurückreichenden Ibes-Historie. Ihr Kettenrauchen war sogar vergleichsweise harmlos.
Mit 79 Jahren ist Winfried Glatzeder der aktuelle Altersvorsitzende des Krugerpark-Camps. Er kann immerhin von sich behaupten, als Schauspieler (im Defa-Klassiker „Die Legende von Paul und Paula“) eine echte Legende zu sein. „Auch ich bin unerträglich“, sagt er über sich und führt seine Rückkehr ins Camp darauf zurück, dass „die Leute vielleicht aufschreien, und sagen: ,Ist das ein ekliger Alter‘“.
Auch ich bin unerträglich.
Winfried Glatzeder, Schauspieler-Legende und Camp-Wiederholungstäter
Doch so ruhig und überlegt wie im RTL-Interview reagierte Glatzeder 2014 ganz und gar nicht. Vor allem Larissa Marolt trieb ihn zuverlässig zu heftigsten Gefühlsausbrüchen.
Umso spannender dürfte diesmal das Aufeinandertreffen von Glatzeder und Sarah Knappik werden. Ihr Zickenkrieg mit Gina-Lisa Lohfink in Heidi Klums „Topmodel“-Show hatte sie fürs das Camp von 2011 prädestiniert. Diesem Ruf wurde sie denn auch gerecht und trieb ihre Camp-Leidensgenossen mit ihrer Hysterie in den Wahnsinn. Sie kehre als selbstbewusste Löwin zurück, ließ sie das Ibes-Publikum nun wissen. Mit ihrer Selbsteinschätzung lag sie schon damals zumeist falsch.
Große Erwartungen an seinen Unterhaltungswert richten sich auf Thorsten Legat. Größer ist wohl nur noch das Ego des ewig auf Krawall gebürsteten Ex-Fußballers, der mit seinen Macho-Gehabe und den regelmäßigen „Kassala“-Rufen das Camp von 2016 nervte.
Auch Reality-Show-Veteranin Kader Loth kann „Kassala“. Das klingt dann so: „Ich bin in den Wechseljahren und erlebe alle vier Jahreszeiten gleichzeitig. Egal ob Tiere oder Mitstreiter, alle sollten sich überlegen, ob sie sich mit mir anlegen wollen“, zieht die 51-Jährige vorsorglich ein paar Grenzlinien durchs Camp.
Die größten Miesepeter und Krawallbürsten vereint
An großen Egos gibt es somit keinen Mangel. RTL lässt die erfahrensten Miesepeter und Krawallbürsten aufeinanderprallen. Etwas Sonnenschein könnte Ex-Viva-Moderator Mola Adebisi verbreiten. Sein erklärtes Ziel heißt diesmal indes abspecken. Im Camp von 2014 hat er elf Kilo verloren.
Seither ist auch das Zuschauerinteresse immer weiter zurückgegangen. 2014 hatten knapp acht Millionen Menschen das Showformat angeschaut, mit dem RTL seit 2004 seine Januar-Quotenstatistik aufpoliert.
Seither geht es beinahe kontinuierlich bergab. Die Corona-Notausgabe von 2021 aus Deutschland mit rund 2,5 Millionen Zuschauern markierte den absoluten Tiefpunkt. Im Jahr danach erholte sich das Dschungelcamp zwar wieder (4,05 Millionen Zuschauer), verlor aber danach weiter und lag bei der 17. Staffel im Januar 2024 bei durchschnittlich 3,88 Millionen Zuschauern.
Mal sehen, ob es der Legenden-Show gelingt, diese Quoten-Erosion trotz Ferienzeit zu stoppen.