Schildkröte Freddi führt durch die Welt der Ozeane
Freddi ist in Sorge. Seit mehr als 100 Millionen Jahren leben Meeresschildkröten wie er auf der Erde, doch in jüngster Zeit ist ihr Zuhause in Gefahr: Klimawandel, Überfischung und Verschmutzung bedrohen das Gleichgewicht der Ozeane.
Von den kulleräugigen Tierchen des Illustrators Brendan Kearney, die Catherine Barrs „Mit Freddi durch die Ozeane“ (Lawrence King Verlag, Berlin 2021. 64 Seiten, 18 €, Übersetzung: Frederik Kugler) bevölkern, sollte man sich also nicht täuschen lassen. Ein ernster Ton durchzieht diese Einführung in die Funktion der Meere, die deutlich verrät, dass die Autorin früher für Greenpeace tätig war.
Besuche bei Zombiewürmer und Korallenriffen
Nachdem Freddi geklärt hat, wie aus einem Feuerball überhaupt unser blauer Planet wurde, durchschwimmt er die fünf großen Ozeane und stellt ihre Besonderheiten sowie die jeweilige Tierwelt vor. Danach geht es hinab auf den Meeresboden wo „Zombiewürmer“ zwischen wabernden Vulkanen hausen und schließlich durch tropische Mangrovenwälder und bunte Korallenriffe. Entlang des Weges beantwortet die Schildkröte zahlreiche Fragen: Warum ist das Meer salzig und die Flüsse nicht? Wie entstehen Wellen, Gezeiten oder Tsunamis? Warum knubbeln sich Sardinen zu einem „Köderball“ zusammen?
Auf den Seiten sind immer wieder Suchspiele versteckt
Die Antworten werden in knappen Textblöcken gegeben, die auf den meist doppelseitigen Bildern verteilt sind. Das ermöglicht dem Vorlesenden, die Informationsflut ans Alter des zuhörenden Kindes anzupassen. Die Erläuterungen, wie die Ozeane Kohlendioxid speichern, oder die Unterschiede zwischen Oberflächen- und Tiefenströmung, dürften Achtjährige interessieren, Vierjährige hingegen, die sich an den immer wieder auf den Seiten verstecken Suchspielen erfreuen dürften, wären damit vielleicht noch etwas überfordert.
Damit die immer wieder angemahnte Verantwortung für die bedrohte Natur das nicht tut, schließt Barr mit ein paar Tipps, wie junge Naturschützer selbst aktiv werden können: wenig Plastik kaufen, nur nachhaltig gefangenen Fisch essen – und, ganz wichtig, die Eltern mit vielen, vielen Nachfragen löchern.