Schafft Robbie Williams ein Comeback?
Die ultimative Ehrung für Popstars ist das Biopic. Allerdings handelt es sich dabei um eine Auszeichnung, die der Mensch, den sie betrifft, in der Regel nicht mehr selbst erleben darf. Gerade ist der Film „Respect“ über die Soul-Königin Aretha Franklin in den Kinos angelaufen, ähnliche posthum veröffentlichte Dramen gibt es auch über Freddie Mercury („Bohemian Rhapsody“), Johnny Cash („Walk the Line“), Ray Charles („Ray“), John Lennon („Nowhere Boy“) und Edith Piaf („La vie en rose“).
Die Ausnahme von dieser Regel ist Elton John. Der Spielfilm „Rocketman“ konzentriert sich auf die Anfänge seiner Karriere, den langen Weg vom elterlichen Reihenhaus zur kalifornischen Multimillionärsvilla, die Drogenabstürze und Comebacks danach.
Der allergrößte Showman
Im Frühjahr 2022 sollen in Melbourne die Dreharbeiten für eine Film-Biografie über Robbie Williams beginnen. Sie trägt den Titel eines seiner größten Hits: „A Better Man“. Inszeniert wird das Werk, so das Branchenblatt „Variety“, vom australischen Regisseur Michael Gracey, der mit „The Greatest Showman“ bekannt wurde, einem Biopic über den Zirkusdirektor P. T. Barnum.
Die allergrößte Überraschung: Robbie Williams wird – hier müsste eine Fanfare erklingen – von Robbie Williams selbst gespielt. „Ich bin so aufgeregt, dass ich diesen Film in Victoria (ein Bundesstaat im Südosten Australiens, Anm. d. Red.) mit meinem Freund Michael Gracey mache“, sagt der Sänger.
Leben als Achterbahn
Früher Ruhm, viele Drogen, Niederlagen und Neuanfänge: Robbie Williams’ Laufbahn ähnelt einer Achterbahnfahrt. Nachdem er die Boygroup Take That verlassen hatte, stieg er zu einem der erfolgreichsten Entertainer des Planeten auf. Seine fünf Soloalben von „I’ve Been Expecting You“ (1998) bis „Intensive Care“ (2005) waren Meilensteines eines zeitgemäßen, so selbstironischen wie mitsingbaren Britpops. Williams füllte Stadien, verkaufte 80 Millionen Tonträger.
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Doch nach dem Bruch mit Songwriter Guy Chambers folgte eine Delle in der Erfolgskurve. Der Sänger zog nach Kalifornien, bekam Kinder, verbesserte sein Golf-Spiel. Nun verspricht der Film „A Better Man“ einen „introspektiven Einblick in die Erfahrungen, die Williams auf und neben der Bühne prägten“. Klingt fast wie ein Nachruf.