Rune Jarstein feiert sein Comeback für Hertha BSC
In der Rückrunde der Saison 2020/21 steckte Hertha BSC tief im Abstiegskampf. Das Team von Trainer Pal Dardai trat gegen Bayer Leverkusen an, spielte sehr stark – und gewann 3:0. Herthas Torwart Rune Jarstein hatte deutlich weniger zu tun als erwartet. Wenn er gefordert war, hielt der Norweger sicher. Das war am 21. März 2021. Seitdem hat er gesundheitsbedingt weder ein Pflicht- noch ein Testspiel für Hertha bestritten.
Am Samstag wird sich dies nach 468 Tagen ändern. Trainer Sandro Schwarz kündigte am Freitagmittag im Trainingslager in Kienbaum an, dass sich Jarstein und die neue Nummer eins Oliver Christensen die Einsatzzeit teilen, wenn Hertha beim Regionalligisten SV Babelsberg 03 testet (16 Uhr, Karl-Liebknecht-Stadion).
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Schwarz sagte, er sei beim Thema Jarstein im engen Austausch mit Towarttrainer Andreas Menger – und möchte sich nun einen Eindruck unter Wettkampfbedingungen verschaffen: „Um einen Eindruck zu haben, wird er 45 Minuten spielen, dann sind wir auch schlauer.“
Jarstein hatte Anfang 2021 unter Dardai überraschend den Vorzug vor dem bisherigen Stammtorhüter Alexander Schwolow erhalten. Doch bei einer Länderspielreise mit der norwegischen Nationalmannschaft infizierte er sich mit dem Coronavirus. Die Krankheit hatte bei ihm einen sehr schweren Verlauf, er musste vorübergehend im Krankenhaus behandelt werden.
Später kam es zu einer Herzmuskelentzündung, im Sommer des vorigen Jahres hatte Jarstein zwei Monate komplettes Sportverbot. „Ich lag zuerst nur auf dem Sofa herum. Dann bin ich zunächst spazieren gegangen. Bei meinem ersten Spaziergang in Berlin war ich nach zehn Minuten kaputt. Es hat gedauert, wurde dann Schritt für Schritt besser“, sagte Jarstein in einem Interview mit der „Bild“-Zeitung rückblickend.
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Im Oktober war Jarstein so weit, dass er wieder am Mannschaftstraining teilnehmen konnte. Doch kurz danach musste er erneut lange aussetzen: Grund war eine Knieverletzung, mitsamt Operation. Erst in der Endphase der abgelaufenen Saison kehrte Jarstein zum damals von Felix Magath trainierten Team zurück.
Vor einigen Wochen gab es Gerüchte über eine vorzeitige Auflösung des bis 2023 laufenden Vertrages. Dann aber sagte Sportgeschäftsführer Fredi Bobic: „Bei Rune wird das Entscheidende sein: Ist er fit? Und kann er einer sein, der den jungen Spielern Halt gibt?“ Wenn es von der Fitness her passt, soll Jarstein die Nummer zwei unter den Torhütern sein.
Außer ihm und Christensen sind auch noch der vom VfL Bochum geholte Tjark Ernst (19) und der aus dem eigenen Nachwuchs stammende Robert Kwasigroch (18) dabei. Beide hatten im ersten Testspiel am Mittwoch gegen TuS Makkabi je eine Halbzeit gespielt.