Rad-EM in Limburg: Politt EM-Siebter – nächste Medaille für Talent Niedermaier
Der deutsche Zeitfahrmeister Nils Politt hat eine Medaille bei den Europameisterschaften verpasst. Der Kölner Radprofi fuhr im Einzelzeitfahren auf dem Kurs in der Region Limburg nach 31,3 Kilometer auf den siebten Platz und hatte dabei einen Rückstand von einer Minute auf den siegreichen Italiener Edoardo Affini. Die Plätze zwei und drei belegten der Schweizer Ex-Europameister Stefan Küng und Affinis Teamkollege Mattia Cattaneo. Max Walscheid schaffte es auf den zehnten Platz.
Damit ging der erste Wettkampftag für das deutsche Team mit zwei Medaillen zu Ende. Radsport-Hoffnung Antonia Niedermaier sicherte sich ein Jahr nach ihrem WM-Titel EM-Silber im U23-Zeitfahren, bei den Junioren schaffte es Paul Fietzke auf Platz drei. Bei den Frauen mussten sich Mieke Kröger und Lisa Klein beim souveränen Sieg der belgischen Straßen-Weltmeisterin Lotte Kopecky mit den Plätzen sieben und elf begnügen.
Evenepoel und Co. nicht dabei
Viele Stars verzichteten auch mit Blick auf die in zwei Wochen anstehende WM auf eine Teilnahme. So waren Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel (Belgien), Tour-Champion Tadej Pogacar (Slowenien) oder Zeitfahr-Ass Filippo Ganna (Italien) nicht am Start.
Für das Highlight aus deutscher Sicht sorgte die 21-jährige Niedermaier, die sich nach 31,3 Kilometern von Heusden-Zolder nach Hasselt nur der Finnin Anniina Ahtosalo mit einem Rückstand von 29 Sekunden geschlagen geben musste. Platz drei belegte die Luxemburgerin Marie Schreiber.
Niedermaier zählt zu den großen Talenten im deutschen Radsport. In diesem Jahr fuhr die gebürtige Rosenheimerin bereits auf den sechsten Gesamtplatz beim Giro d’Italia und wurde Zweite der Nachwuchswertung. Niedermaier, die nebenbei im Skibergsteigen aktiv ist, hatte im vergangenen Jahr WM-Gold und EM-Silber im U23-Zeitfahren gewonnen.
„Ich hatte heute ein Déjà-vu, denn ich war ja schon im letzten Jahr Zweite. Aber ich bin keine Person, die vom Ehrgeiz zerfressen ist und gönne ihr (Ahtosalo) den Titel. Das Rennen war schwer, weil die Straßen klitschnass waren und dadurch die Kurven extrem rutschig. Ich bin deshalb zufrieden mit dem Ergebnis, auch weil es nicht meine ideale Strecke war. Es war eine gute Generalprobe für die WM“, sagte Niedermaier.
Erste deutsche Medaille durch Junior Fietzke
Für die erste deutsche EM-Medaille hatte am Morgen der Cottbuser Fietzke gesorgt. Der 18-Jährige, der im vergangenen Jahr schon Zweiter im WM-Straßenrennen der Junioren war, fuhr hinter dem niederländischen Sieger Michiel Mouris und Jasper Schoofs aus Belgien auf den dritten Platz.
„Unglaublich. Vor fünf Tagen bin ich gestürzt und hatte Zweifel, ob ich überhaupt würde starten können. Ich habe alles auf der Strecke gelassen, bin jede Kurve am Limit gefahren und bin sehr froh, dass ich es aufs Podium geschafft habe“, sagte Fietzke.
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