Niederländer klagen über Quarantäne-Knast und erkämpfen 15 Minuten Frischluft am Tag
Sechs positiv auf das Corona-Virus getestete Olympia-Teilnehmer aus den Niederlanden haben sich über gefängnisartige Zustände im Quarantäne-Hotel beklagt und sich mit einem Sitzstreik das Recht auf eine Viertelstunde Frischluft pro Tag erkämpft. Sie selbst und die anderen Sportler säßen seit Tagen ohne frische Luft in ihren Hotelzimmern fest und dürften ihren “Olympia-Knast” nur einmal täglich verlassen, um sich Essen abzuholen – das auch noch „jeden Tag das Gleiche” sei, schilderte Taekwondo-Kämpferin Reshmie Oogink der Nachrichtenagentur AFP.
Schließlich traten alle sechs Athleten geschlossen in einen Sitzstreik in der Hotellobby. „Wir brauchen frische Luft, denn nichts lässt sich hier öffnen. Die Fenster sind geschlossen, die Türen gehen nicht auf, nie. Das ist nicht in Ordnung”, klagte die seit acht Tagen in Quarantäne sitzende Skateboarderin Candy Jacobs am Mittwoch in einem Instagram-Video. „Keine frische Luft zu haben ist so unmenschlich, und es ist mental super-belastend.”
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Nach sieben oder acht Stunden Sitzstreik und längeren Verhandlungen habe die Hotelleitung schließlich eingewilligt, dass die Sportler künftig einmal täglich unter Aufsicht eine Viertelstunde lang an einem offenen Fenster stehen dürfen, sagte Jacobs: „Dieser erste Atemzug Frischluft war der traurigste und gleichzeitig beste Augenblick in meinem Leben.”
Taekwondo-Kämpferin Oogink vertreibt sich die Zeit derweil mit dem Drehen von Instagram-Videos. In einem davon übt sie mit Coronatest-Röhrchen Weitwurf in einen Mülleimer – nach ihren Worten die neue “Spucke-Werf”-Disziplin bei den “Covid-Spielen”. (AFP)