Nach Pro-Palästina-Post: Der 1. FC Union sucht das Gespräch mit Aissa Laidouni
Der 1. FC Union Berlin wird ein Gespräch mit seinem Spieler Aissa Laidouni suchen, nachdem dieser in der vergangenen Woche eine palästinensische Flagge auf Instagram geteilt hat. Das bestätigte Vereinssprecher Christian Arbeit am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Spiel gegen den VfB Stuttgart. „Wir werden das Gespräch mit Aissa noch suchen. Das ist unser Umgang damit”, sagte Arbeit.
Der tunesische Nationalspieler Laidouni hatte Mitte der vergangenen Woche ein Bild geteilt, auf dem die palästinensische Flagge sowie betende Hände in der Form von Emojis zu sehen waren. Nach 24 Stunden war die Instagram-Story nicht mehr sichtbar. Der Mittelfeldspieler war zur Zeit des Posts auf Länderspielreise in Südkorea und Japan und ist erst seit ein paar Tagen wieder in Berlin.
Zunächst hatte es keine Stellungnahme des Vereins gegeben. Am Donnerstag äußerte sich Arbeit im Namen des Klubs dazu, warnte aber auch davor, alle derartigen Fälle gleich zu behandeln. .
Auch andere Bundesligisten müssen mit dem Thema umgehen
„Natürlich können wir mit ihm sprechen und wir werden mit ihm sprechen. Aber wir haben sehr unterschiedliche Fälle in der Bundesliga, die sich nur auf den allerersten Blick ein bisschen ähneln, aber im Detail deutlich unterschiedlich sind. Das gilt es zu berücksichtigen. Und es gilt auch zu berücksichtigen, wie sich ein Spieler tatsächlich dazu geäußert hat”, sagte der Vereinssprecher.
Auch andere Fußballprofis hatten in den letzten Tagen mit Pro-Palästina-Posts für kontroverse Diskussionen gesorgt. Am Mittwoch führte der FC Bayern München ein Gespräch mit seinem marokkanischen Außenverteidiger Noussair Mazraoui, nachdem er unter anderem ein Video geteilt hatte, in dem den Palästinensern ein Sieg gegen Israel gewünscht wurde. Für den Post wurde Mazraoui heftig kritisiert, der CDU-Politiker Johannes Steiniger forderte sogar seine Ausweisung.
Ein weiterer Bundesligist, der FSV Mainz 05, hat seinen Spieler Anwar El Ghazi diese Woche vom Spiel- und Trainingsbetrieb freigestellt, nachdem er in einem Beitrag unter anderem die Worte „Vom Fluss bis zum Meer – Palästina wird frei sein” schrieb. Mit diesem Slogan wird Israel gewissermaßen das Existenzrecht abgesprochen.
„Mainz 05 respektiert, dass es unterschiedliche Perspektiven auf den seit Jahrzehnten währenden komplexen Nahost-Konflikt gibt. Der Verein distanziert sich jedoch von den Inhalten des Posts, da dieser nicht mit den Werten unseres Vereins einhergeht“, hieß es in der Stellungnahme der Mainzer.