Kapitän verlängert seinen Vertrag in Berlin: Christopher Trimmel wird immer mehr zum ewigen Unioner
Christopher Trimmel war noch nie der Typ der großen Kampfansagen und das wurde schon in seinen ersten Tagen beim 1. FC Union deutlich. „Ich glaube, ich kann weiterhelfen“, sagte der Österreicher im Sommer 2014. Für einen Spieler, der für Rapid Wien bereits 23 Spiele in der Europa League absolviert hatte und nun zu einem mittelmäßigen Zweitligisten nach Deutschland wechselte, war das durchaus bescheiden.
Achteinhalb Jahre später lässt sich ohne jeden Zweifel festhalten: Es war eine grandiose Untertreibung. Trimmel hat dem Berliner Fußballklub nicht nur weitergeholfen, er hat ihn geprägt wie kaum einer anderer Spieler in der jüngeren Vergangenheit. Und der Kapitän wird Union auch noch weiter prägen.
Denn wie der Verein am Sonntag bekanntgab, hat Trimmel seinen auslaufenden Vertrag erneut verlängert und wird somit im kommenden Sommer in seine zehnte Saison für Union gehen.
„Christopher kennt den Verein seit vielen Jahren, ist eine absolute Identifikationsfigur für Spieler und Fans. Seine sportlichen Leistungen sprechen für sich und wir freuen uns darüber, mit ihm eine gute Basis für seine weitere Union-Zukunft gefunden zu haben“, wird Manager Oliver Ruhnert in einer Pressemitteilung zitiert.
Trimmel wird im Februar 36 und ist damit mit weitem Abstand der älteste Profi in Unions Kader. Er hat die Zeit in der Zweiten Liga miterlebt, die Euphorie des Aufstiegs, den Klassenerhalt und den unwahrscheinlichen Weg bis in den Europapokal. „Als ich nach Berlin gekommen bin, war das klare Ziel, irgendwann mit Union in die Bundesliga aufzusteigen und ich war überzeugt davon, mit Union etwas Großes zu erleben. Die letzten Jahre waren unglaublich emotional und für den Verein, aber auch für mich persönlich prägend“, sagte Trimmel.
Seit 2018 ist der Österreicher Mannschaftskapitän und diese Rolle füllt er nahe an der Perfektion aus. Trimmel geht stets mit Einsatz voran, motiviert die Kollegen und findet immer die richtigen Worte. Das gilt auch abseits des Platzes, wo er mit seiner Höflichkeit, Eloquenz und dem breitgefächerten Interesse für Kultur ein extrem angenehmer Gesprächspartner ist.
Sportlich gilt bei Union seit achteinhalb Jahren fast ununterbrochen der Grundsatz: Trimmel spielt immer. Auch im fortgeschrittenen Fußballeralter saust er noch die Linie rauf und runter, flankt, grätscht. Seine Standards waren zwischenzeitlich die gefährlichsten der gesamten Bundesliga.
In dieser Saison macht ihm Julian Ryerson, jahrelang sein Ersatzmann, ordentlich Konkurrenz. Doch wenn es darauf ankommt, verzichtet Trainer Urs Fischer immer noch nur ungern auf seinen Kapitän. Und Ryerson kann schließlich auch die linke Außenbahn beackern.
Die kleinen Erholungspausen wird Trimmel vermutlich auch in der kommenden Saison brauchen und eventuell werden sie häufiger werden. Doch eine Sache ist sicher: Weiterhelfen wird Christopher Trimmel dem 1. FC Union auch in seiner zehnten Saison.
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