Journalist und Sprachkritiker: Wolf Schneider im Alter von 97 Jahren gestorben

Der bekannte Journalist und Sprachkritiker Wolf Schneider ist in der Nacht zum Freitag in Starnberg bei München gestorben. Dies teilte Schneiders Familie der „Süddeutschen Zeitung“ mit. Er wurde 97 Jahre alt.

Der in Erfurt geborene Autor leitete viele Jahre die Henri-Nannen-Schule in Hamburg, wo er ganze Generationen von Journalisten unterrichtete und dadurch den deutschen Journalismus entscheidend geprägt hat. Schneider ist durch seine vielen Sachbücher über Sprache und Stil wie den Bestseller „Deutsch für Profis“ auch einem breiteren Publikum bekannt. Sein „Neues Handbuch für Journalismus“ wurde quasi zur „Bibel“ in den Redaktionen.

Start bei der „Neuen Zeitung“

Seine journalistische Laufbahn startete er als Übersetzer bei der „Neuen Zeitung“ der amerikanischen Militärregierung nach dem Zweiten Weltkrieg in München. Dort wurde er Redakteur, ohne Studium und ohne Volontariat. Später wechselte er zur Nachrichtenagentur AP, danach zur „Süddeutschen Zeitung“. Dort war er Leiter der Nachrichtenredaktion, häufiger Autor der „Streiflicht“-Kolumne, dann Washington-Korrespondent.

„Stern“-Gründer Henri Nannen holte ihn 1966 nach Hamburg. Schneider wurde erst Chef vom Dienst, dann Verlagsleiter, bevor er 1971 zu Springer wechselte. Unter anderem war er 13 Monate Chefredakteur der „Welt“. Als Kolumnist schrieb er in späteren Jahren unter anderem für die „Neue Zürcher Zeitung“ und das „Handelsblatt“. (mit dpa)

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