Isabelle Faust mit dem DSO: Klangschönheit im Paukenwirbel

Dmitri Schostakowitschs 2. Violinkonzert gehört zu denjenigen Kompositionen, die im Schatten eines Schwesternwerkes verblieben sind. Das Schicksal des Erstlings war einfach spektakulärer: 1948 geschrieben, als sich der Komponist erneut den stalinistischen Vorwürfen des „Formalismus“ ausgesetzt sah, verschwand es für sieben Jahre in der Schublade. Erst nach Stalins Tod konnte es aufgeführt werden. Das zweite Werk dieser Gattung ist gewiss ein Echo des ersten: mit unendlichen Trauermelodien, innerlicher Zurückgezogenheit, grotesken Ausbrüchen, vorgeblicher, immer etwas ironischer Leichtigkeit.