„Ich werde nicht noch ein Jahr länger ziehen können“

Das Berliner Sechstagerennen musste wegen der Coronavirus-Pandemie pausieren. Doch vom 8. bis 13. Februar 2022 soll die 110. Ausgabe im Velodrom stattfinden. Für einen wird es eine ganz besondere Veranstaltung: Sprintstar Maximilian Levy wird sein letztes Rennen fahren, bevor er sich als Junioren-Bundestrainer ganz dem Nachwuchs widmet. „Ich freue mich sehr. Für mich geht es nicht mehr darum, einen Bahnrekord aufzustellen, sondern das Ganze zu genießen“, sagt der viermalige Weltmeister Levy.

Geschäftsführer Valts Miltovics zeigt sich trotz des hohen organisatorischen Aufwands in den kommenden Monaten optimistisch: „Das Einzige, was uns stoppen kann, ist die gesundheitliche Lage, die wir nicht selbst kontrollieren können.“ Das Sechstagerennen ist mit 2G-Regelung geplant, die Kapazität soll bei 6000 Zuschauenden pro Tag liegen. Levy möchte gar nicht erst an eine coronabedingte Absage denken: „Ich hoffe sehr, dass es stattfindet. Ich werde meine Karriere nämlich nicht noch ein Jahr länger ziehen können, um einen schönen Abschied zu feiern.“

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Im belgischen Gent wird im November ein Sechstagerennen stattfinden, andere Städte sind im Planungsprozess steckengeblieben. Die Veranstaltung in Berlin wird daher eine der wenigen Möglichkeiten für Bahnradfahrer*innen sein, sich in dieser Saison zu messen. Dementsprechend hoch ist der Zuspruch. „Die Resonanz ist sehr gut. Wir haben Kontakt aufgenommen, viele Fahrer stehen zur Verfügung. Wir werden ein sehr interessantes Programm und ein hochkarätiges Fahrerfeld zusammenstellen“, sagt der Sportliche Leiter Dieter Stein. Wichtig sind Starter aus der Region. „Da haben wir mit Max im Sprintbereich jemanden“, sagt Stein. Weitere große Namen sollen folgen, etwa Theo Reinhardt und Roger Kluge, die Sieger von 2019.

Als große Neuerung erhält der Nachwuchs deutlich mehr Aufmerksamkeit. Die drei ersten Tage gehören den Junioren. „Wir bieten dem Nachwuchs eine riesige Bühne“, sagt Stein. Aus gutem Grunde: „Ohne Nachwuchs wird irgendwann kein Sechstagerennen mehr stattfinden.“ Von Dienstag und Donnerstag finden beginnend am Vormittag alle Rennen in den Altersklassen U 13 bis U 23 statt. „Wir haben die Zeit so gewählt, weil wir Radsport zu den Kindern bringen wollen. Wir laden Schulklassen ins Velodrom ein und begeistern die Kinder für den Bahnradsport“, sagt Miltovics.

Die Kartenpreise sind gesenkt worden. Tickets für den Innenraum gibt es bereits für 15 Euro, darin ist ein Freigetränk enthalten. Ansonsten kosten die Karten 25 beziehungsweise 45 Euro. Ebenfalls neu ist, dass die Veranstaltung an einem Sonntag endet.