Hertha BSC und Alexander Schwolow: Ende eines großen Missverständnisses

Spieler, die mit viel Vorschusslorbeeren zu Hertha BSC wechselten, gab es in den vergangenen Jahren öfter. Aber genau bei diesen Spielern hat es meistens nicht funktioniert. Der Vertrag von Alexander Schwolow wurde jetzt offiziell aufgelöst und somit ist ein weiterer Hertha-Fehleinkauf Geschichte. „Wir haben die Situation offen mit Alex besprochen und in den vergangenen Wochen gemeinsam versucht, eine Lösung zu finden. Dies ist uns nun gelungen“, sagte Sportdirektor Benjamin Weber.

Schwolow kam Anfang August 2020 nach mehreren starken Jahren beim SC Freiburg nach Berlin und sollte für Konstanz und mehr Sicherheit auf der Torhüterposition sorgen. Trainer Bruno Labbadia setzte auf Schwolow, bis sein Nachfolger Pal Dardai sich dann für Rune Jarstein entschied, der ihn vorübergehend als Stammtorwart ablöste.

Im Folgejahr spielte der gebürtige Wiesbadener Schwolow bis zum Saisonendspurt als Nummer eins, brachte aber zu selten die Leistung, die der Verein sich bei der Verpflichtung erhofft hatte. In der Schlussphase der Saison gelang es erst Marcel Lotka und dann in der Relegation gegen den Hamburger SV Oliver Christensen die Verantwortlichen zu überzeugen. Nach Lotkas Abgang blieb Christensen, Schwolow war endgültig verzichtbar und wurde nach Schalke verliehen.

Der Ex-Freiburger entschied sich, auf Gehalt zu verzichten, da die Gelsenkirchener sich sein hohes Salär nicht leisten konnten. Aber auch auf Schalke konnte sich der inzwischen 31-Jährige nicht durchsetzen und wurde nach der ersten Halbserie durch Ralf Fährmann ersetzt.

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Bundesliga-Spiele bestritt Schwolow in seiner Zeit in Berlin für Hertha BSC.

In der aktuellen Saisonvorbereitung der Berliner war von Anfang an klar, dass Schwolow keine Rolle spielen würde und sein Gehalt nicht stemmbar ist, weswegen er nicht mit Hertha ins Trainingslager reiste und sich stattdessen in Berlin fithalten sollte. Auf eine Ablöse durfte Hertha kaum noch hoffen. Um zumindest das Gehalt von Schwolow einzusparen, ist die Auflösung des noch bis 2025 geltenden Vertrages nun für beide Seiten die beste Lösung.

Dennoch steht Hertha vor einem Problem auf der Position zwischen den Pfosten. Klar ist, dass Oliver Christensen zum Start der Zweiten Liga im Tor stehen wird, seinem Back-Up Tjark Ernst fehlt es allerdings an Erfahrung.

Zwar trainierte am Dienstag auch Phillip Sprint mit der ersten Mannschaft, doch er dürfte noch nicht weit genug sein für die Zweite Liga. Hertha wird nach der Suspendierung von Marius Gersbeck, dem eigentlich eine wichtige Rolle zugedacht war, wohl auf der Torhüterposition noch einmal nachlegen müssen. Insbesondere dann, wenn Oliver Christensen den Verein noch verlässt.