Geschichte des Laufens: Die Legende des Berlin Marathons führt in die Antike

Einen Marathon zu laufen bedeutet, den eigenen Körper womöglich an seine Grenzen zu bringen. Bei erfolgreicher Absolvierung der 42,195 Kilometer überkommt die Läufer:innen meist ein Gefühl der Ekstase, aber auch der Erschöpfung. Die Geschichte und die Legenden rund um den Marathon-Lauf führen zurück bis 490 vor unserer Zeit und, natürlich, ins alte Griechenland.

Die Stadt Marathon (griechisch „Marathonas“) liegt circa 40 Kilometer östlich von Athen und gilt als Ort der Entstehung des Laufs. Hier gab es nämlich im besagten Jahrhundert eine große Schlacht zwischen den Griechen und den Persern. Letztere waren gut ausgebildet und vor allem in sehr viel höherer Zahl vertreten, als die Griechen. Es sollte also Hilfe her und das von keinem geringeren Volk, als den Spartanern.

Also machte sich der Bote Pheidippides auf nach Sparta und legte in zwei Tagen eine Strecke von 250 Kilometern zurück – ohne Erfolg, denn die Spartaner lehnten das Hilfegesuch ab. Nachdem Pheidippides zurück in Marathon war, hatten die Griechen die Perser besiegt und trugen ihm auf, nach Athen zu laufen, um die frohe Kunde zu überbringen. Nach diesem Lauf über die Strecke von 40 Kilometern brach der Läufer tot zusammen und leitete damit die Geburt des ersten Marathon-Laufes ein. So viel zur Legende.

Ende des 19. Jahrhunderts kam die Begeisterung für das Laufen wieder auf. Bei den ersten olympischen Sommerspielen der Neuzeit im Jahr 1896 in Griechenland gewann Spyridon Louis mit einer Zeit von 2:58:50 Stunden den eigens kreierten Marathon. Seitdem begeistern Marathon-Läufe die ganze Welt, die größten finden in Boston, Berlin und in New York City statt.

Die Genese des Marathons enthält gleichzeitig auch einen Teil der Frauenbewegung. Im Jahr 1967, als Frauen nur für Sprint und 800-Meter-Läufe zugelassen waren, lief Katherine Schwitzer als erste Frau den Boston-Marathon unerlaubt mit. Nach einem vergeblichen Versuch des Rennleiters, sie aus dem Rennen zu schubsen, absolvierte sie die gesamte Strecke erfolgreich. Seitdem steht die Startnummer 261 für die Gleichberechtigung im Sport.