Fußball-WM und mehr: Warum es die Randsportsportarten weiter schwer haben

Markus Ehrenberg schaut sehr gerne Fußball im Fernsehen und würde sich gerne auch für Tischtennis und Volleyball im Stream begeistern.

Am Donnerstag startete die Frauen-WM in Neuseeeland und Australien. Lange Zeit in diesem Jahr sah es so aus, als ob wir am Bildschirm nichts davon mit kriegen würden. ARD und ZDF pokerten bis zuletzt mit der Fifa um Lizenzrechte. Nun können sich Fußballjunkies die nächsten drei Wochen mit mehreren Livespielen am Tag untertags die Kante geben, wegen der Zeitverschiebung laufen die Spiele am Vormittag und Mittag. Australien gegen Irland oder Philippinen gegen Schweiz? Egal. Hauptsache Fußball, Fußball satt.

Warum das so wichtig zu erwähnen ist? Weil es vor ein paar Tagen eine Neuigkeit auf dem Streamingmarkt gab, die fast unter gegangen ist (wo doch sonst fast nie was unter geht auf dem Streamingmarkt), die viel mit Sport aber nicht ganz so viel mit Fußball zu tun hat. Der Sport-Streamingdienst Dyn hat bekannt gegeben, womit er Sportfans zu locken hofft. Mit Hockey, Tischtennnis, Volleyball etc. Mit mehr als 2000 Live-Übertragungen, auch in Basketball oder Handball.

Mit ehrenwerten Absichten und Zielen wie mehr Wertschätzung und Sichtbarkeit von Randsportarten und der Vermittlung von Werten wie Teamgeist und Leistungsbereitschaft. Mit Bundesliga-Matches, teilweise auch die der jeweils zweiten Liga beziehungsweise die der Frauen-Ligen. Hinzu kommen noch einige nationale und internationale Wettbewerbe. Startschuss ist der 23. August, wenn Dyn mit seiner ersten Übertragung startet: das Spiel zwischen dem THW Kiel und den Rhein-Neckar Löwen auf dem Plan um den Pixum Super Cup 2023.

Nichts gegen den Pixum Super Cup, aber man kann Ex-DFL-Boss Christian Seifert, der neben dem Axel Springer Verlag hinter Dyn steckt, bei seinen Plänen nur viel Glück wünschen. Zu einer Zeit, wo andere Sportstreamer wie Dazn oder Sky sogar mit großem Fußball und Rechten eher rote Zahlen schreiben, wo ausreichend Abonnenten ausbleiben, sollen für Dyn 12,50 Euro monatlich bezahlt werden, im Jahresabo. Wer monatlich kündigen will, zahlt 14,50 Euro.

Dyn-Gründer Seifert spricht von 17 Millionen Fans der Sportarten, für die man potenziell interessant sei. Dazu gehört viel Optmismus. Nach der Fußball-WM down under kommt bald wieder Fußball-Bundesliga und Champions League. Auf allen Kanälen.