Festspiele Mecklenburg-Vorpommern 2024: Wellenklänge, Saxofongesänge
Die Dimensionen sind beeindruckend: 300 Kilometer liegen zwischen der östlichsten Spielstätte der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, der Kirche Zarrentin, und der westlichsten, der Eisengießerei Torgelow. 290 Kilometer trennen die nördlichste Spielstätte auf Rügen, von der südlichsten, der Papierfabrik Neu Kaliß, wo normalerweise die Melitta Filtertüten hergestellt werden.
Vom 14. Juni bis zum 15. September aber wird bei 130 Veranstaltungen tatsächlich fast jeder Winkel des weiten Flächenlandes zum Klingen gebracht. Besonders viel unterwegs sein wird dabei das Signum Saxophone Quartet, denn die vier Musiker sind 2024 die „Preisträger in Residence“ des Festivals.
2016 erspielten sie sich den Nordmetall-Ensemblepreis, in diesem Sommer werden sie nun 23 Auftritte absolvieren – und dabei ihre stilistische Vielseitigkeit vorführen, bei Kammermusikabenden ebenso wie mit großem Orchester. Dazu haben sie musikalische Freunde und Freundinnen wie den Geiger Daniel Hope, den Perkussionisten Alexej Gerassimez, die Pianistin Danae Dörken oder auch die Cellistin Harriet Krijgh eingeladen.
Stargäste der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern sind in diesem Sommer außerdem das Orchester der Mailänder Scala, der Pianist Kit Armstrong, das Fauré Quartet oder auch die Organistin Iveta Apkalna, sowie – jenseits der Klassik – Götz Alsmann, Max Mutzke und das Frank Dupree Trio.
Und dann gibt es noch ein besonderes Jubiläum zu feiern: Seit 30 Jahren ist Ulrichshusen das Herz des Festivals. Die riesige, akustisch exzellente Konzertscheune neben dem Renaissanceschloss weihte 1994 Yehudi Menuhin ein. Seitdem ist sie ein Treffpunkt für alle Klassikfans, die gerne auf Landpartie gehen. In diesem Sommer finden in der Jottwedee-Idylle nördlich der Müritz gleich neun Veranstaltungen statt, vom 360-Grad Saxofon-Event bis zum Tango-Fest.
Der 250. Geburtstag des in Greifswald geborenen Caspar David Friedrich wird mit der Uraufführung von zwei Auftragswerken gefeiert: Christian Jost komponiert für das Signum Quartet ein Orchesterwerk, das von Friedrichs Gemälde „Das Eismeer“ inspiriert ist, und Konstanzia Gourzi steuert für das Eröffnungskonzert mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester die Ouvertüre „Mondaufgang am Meer“ bei.