Erstmals seit Maradona: Neapel ist nach 33 Jahren wieder italienischer Meister

Der SSC Neapel ist italienischer Fußball-Meister. Die Mannschaft von Trainer Luciano Spalletti holte am Donnerstagabend ein 1:1 (0:1) bei Udinese Calcio und sicherte sich damit vorzeitig den dritten Titel der Vereinsgeschichte in der Serie A. Fünf Spieltage vor Schluss hat Napoli 16 Punkte Vorsprung auf Lazio Rom und kann somit nicht mehr eingeholt werden.

Das Tor zum Remis und damit zur ersten Meisterschaft seit der Ära mit Diego Armando Maradona vor mehr als drei Jahrzehnten erzielte Serie-A-Toptorjäger Victor Osimhen in der 52. Minute, nachdem die Gäste früh in Rückstand geraten waren.

Während der ehemalige Bundesliga-Profi und seine Teamkollegen mit den mitgereisten Fans in Udine feierten, begann in Napoli die schon wochenlang herbeigesehnte Mega-Party.

In dem nach Maradona benannten Stadion verfolgten rund 60.000 Fans auf acht Großbildschirmen die Partie, in der Stadt waren ebenfalls unzählige Leinwände aufgebaut.

Auf den großen Plätzen versammelten sich schon tagsüber unzählige Anhänger und stimmten sich mit Schlachtgesängen und bengalischen Feuern auf den Triumph ein. Schon vor dem Schlusspfiff in Udine wurden in Neapel Feuerwerksraketen in den Himmel geschossen.

Aus Sicherheitsgründen waren in der ohnehin chaotischen Stadt am Fuße des Vesuvs etliche Straßen für den Verkehr gesperrt worden, ein Großaufgebot der Polizei sollte für eine friedliche Partynacht sorgen.

Napoli-Fans feiern den Meistertitel frenetisch.
Napoli-Fans feiern den Meistertitel frenetisch.
© AFP/ALBERTO PIZZOLI

Eigentlich hätte die Sause schon am vorigen Sonntag steigen sollen – weil Napoli aber überraschend daheim gegen Salernitana nur 1:1 spielte, musste die Feier um vier Tage verschoben werden. Am drittel Titel für Neapel nach 1987 und 1990 zweifelte in Italien schon seit Wochen kaum noch jemand.

Die Süditaliener verdienten sich den Triumph mit famosen und großteils souveränen Vorstellungen in dieser Saison, einer aufregenden Offensive um Osimhen und Dribbelkünstler Chwitscha Kwarazchelia sowie der Unbekümmertheit eines Außenseiters ohne ganz große Stars.

Nach einigen knapp verpassten Erfolgen in den vergangenen Jahren schaffte es Spalletti dieses Mal, dass sein Team im Laufe der Saison nicht einbricht. In der Champions League war der SSC erst im Viertelfinale gegen den AC Mailand ausgeschieden. (dpa)