Er hatte sich schuldig bekannt: Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone zu 17 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt
Ex-Formel-1-Chef Bernie Ecclestone ist in London wegen Betrugs zu 17 Monaten Haft verurteilt worden. Die Strafe wurde auf zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Er hatte Steuern in Höhe von umgerechnet mehr als 750 Millionen Euro nachgezahlt.
Der 92-Jährige hatte sich zuvor schuldig bekannt. Die Anklage warf ihm vor, Auslandsvermögen in Höhe von mehr als 400 Millionen Pfund (rund 463 Mio. Euro) bei der Steuer falsch angegeben zu haben. Bisher hatte er die Vorwürfe zurückgewiesen. Bei der Anhörung am Donnerstag machte Ecclestone nun eine Kehrtwende.
Der Anklage zufolge soll Ecclestone angegeben haben, nur einen einzigen Trust im Ausland gegründet zu haben, dessen Begünstigte seine drei Töchter Deborah, Tamara und Petra seien. Die britische Finanz- und Steuerbehörde ist aber der Ansicht, dass Ecclestone selbst von dem nicht deklarierten Vermögen im Ausland profitieren wollte. Theoretisch ist eine Strafe von bis zu zehn Jahren Haft möglich.
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Ecclestone prägte die Formel 1 seit der Übernahme der Werbe- und Fernsehrechte Ende der 1970er Jahre wie kein Zweiter. Der nur knapp 1,60 Meter große Brite machte die Serie als machtvoller Geschäftsführer zu einem weltumspannenden und milliardenschweren Unternehmen.
Ecclestone erschloss immer wieder neue Märkte, er schreckte dabei vor politisch umstrittenen Ländern und Machthabern nicht zurück. Mit seiner Meinung zu Diktaturen und anderen brisanten Aussagen sorgte er auch immer wieder für Unverständnis und Skandale.
Es ist nicht sein erstes Mal vor Gericht. Wegen des Verkaufs der Formel 1 an das Investmentunternehmen CVC im Jahr 2006 musste Ecclestone sich im April 2013 als Angeklagter in München verantworten und sich dem Vorwurf der Bestechung stellen. Im August desselben Jahres wurde das Verfahren gegen eine Geldauflage von 100 Millionen US-Dollar (aktuell 94 Mio Euro) eingestellt.
Im Januar 2017 wurde Ecclestone von den neuen Formel-1-Besitzern Liberty Media als Geschäftsführer abgesetzt. (dpa)