Eisbären gleichen DEL-Finalserie gegen Bremerhaven aus: Jonas Müller entscheidet wilden Schlagabtausch
Die Eisbären hatten sich am Freitagabend externe Unterstützung geholt, um der Mannschaft zusätzlichen Auftrieb im Play-off-Finale gegen Bremerhaven zu geben. Mit Frank Hördler, Jens Baxmann und Laurin Braun saßen drei frühere EHC-Profis im Publikum, die es zusammen auf 19 Titel bringen. Sven Felski und Constantin Braun sind zudem als Experten beim Medien-Kooperationspartner Magentasport gefragt, sie kommen zusammen auf elf weitere Meisterschaften.
Sie alle konnten sehen, wie der zehnte Titel für den Verein wieder ein kleines Stück nähergerückt ist. Mit 5:3 (1:0, 3:3, 1:0) gewannen die Berliner das zweite Spiel dieser „Best-of-seven“-Serie und glichen somit zum 1:1-Gesamtstand aus. Am Sonntag geht es an der Nordseeküste mit dem dritten Spiel weiter (15.30 Uhr, Magentasport und DF1).
Schon im ersten Spiel hatte sich gezeigt, welch große Hürde die Eisbären überspringen müssen, wenn sie erneut die DEL-Trophäe in die Höhe recken wollen. Beim 4:2-Sieg am Mittwoch gab Bremerhaven der Mannschaft von Serge Aubin zwar durchaus Chancen zum Toreschießen. Dennoch hatten sich die Berliner schwergetan gegen den sehr strukturierten Auftritt der Pinguins.
Pföderl, Urbas und Müller erzielen Doppelpack
Und auch vor 14.200 Zuschauenden in der ausverkauften Friedrichshainer Arena wirkte Bremerhaven anfangs sehr zielstrebig und sorgte dafür, dass Eisbären-Keeper Jake Hildebrand gut beschäftigt war. Auf Seiten der Gastgeber setzte sich der Trend aus dem ersten Spiel zunächst fort und es wurden Gelegenheiten zum Punkten vergeben.
In der 19. Minute allerdings schrie ein Großteil des Publikums laut auf. Leo Pföderl schoss in Überzahl das 1:0 für die Eisbären. Somit war er bis zu diesem Zeitpunkt an allen Berliner Treffern in dieser Finalserie beteiligt.
Und die Hausherren, die dank der Rückkehr von Lean Bergmann, Morgan Ellis und Yannick Veilleux ins Team wieder in Bestbesetzung antreten konnten, nahmen diesen Schwung mit ins zweite Drittel. Mit hohem läuferischen Einsatz und enormen Druck brachten sie Bremerhaven in Bedrängnis. Und mit der zweiten Feldüberlegenheit erfolgte das 2:0. Wegen einer angezeigten Strafe für die Gäste agierten die Eisbären mit einem Feldspieler mehr. Was diesmal Blaine Byron ausnutzte (25.).
Aber auch in diesem Spiel zeigte sich, dass die Gäste hochgefährlich sind, wenn man sie gewähren ließ. Plötzlich machten die mitgereisten Fans sich noch mehr bemerkbar als ohnehin schon, nachdem Bremerhavens Kapitän und Toptorjäger Jan Urbas auf 1:2 für sein Team verkürzt hatte.
Marcel Noebels verletzt angeschlagen das Eis
Und das war erst der Auftakt zu einem wilden Schlagabtausch. Nur 100 Sekunden später erhöhte Pföderl mit seinem zweiten Treffer des Tages auf 3:1 und stellte somit wieder einen Zwei-Tore-Vorsprung her.
Doch dieser hielt keine weiteren zwei Minuten, weil für Bremerhaven Urbas erneut zur Stelle war. Diesmal profitierte das Gästeteam von einer Überzahl. In bislang elf Play-off-Spielen gelang ihnen somit mindestens ein Treffer in Überzahl. Fünf Minuten vor dem Ende des zweiten Drittels stand es dann plötzlich 3:3. Ziga Jeglic hatte somit vermeintlich für den Resetknopf in diesem Spiel gedrückt.
Aber auch dieser Zwischenstand hielt nicht lange. Als man erwarten konnte, dass es ausgeglichen in die nächste Pause geht, versammelten sich die Eisbären wieder zum Feiern. Jonas Müller schmiss sich mit aller Wucht gegen das Plexiglas, weil er für das 4:3 gesorgt hatte. Kurz zuvor hatte sich allerdings Marcel Noebels so schwer verletzt, dass für den Rest dieses Spiels ausfiel.
Doch trotz dieser massiven Schwächung ließen sich die Eisbären nun nicht mehr von ihrem Weg abbringen. Mit einer sehenswerten Einzelleistung krönte sich schließlich auch noch Müller zum Doppel-Torschützen (47.). Als beim Stand vom 5:3 schließlich die Schlusssirene erklang, ging es dennoch verhältnismäßig zurückhaltend zu. Schließlich steht schon am Sonntag das nächste wichtige Spiel an.