Eine Woche voller Flops geht zu Ende: Wir haben uns die wichtigsten Kinostarts angeschaut, damit Sie es nicht müssen
Die Voraussetzungen für eine prima Filmwoche scheinen gegeben: Eine strahlende Gillian Anderson schlammverschmiert in der Verfilmung eines Romans, um den es gerade großen Ärger gibt.
Der „Observer“ will herausgefunden haben, dass die Schulden der Autorin aus einem Kredit stammen, um einer Strafanzeige wegen Unterschlagung zu entgehen. Und der todkranke Gatte lebt immer noch. Skandal!
Leider ist der Film so „mäh“. Und das gilt auch für „#SchwarzeSchafe“, trotz eines Staraufgebots von Jella Haase bis Milan Peschel und Voice-over-Reimen von Katharina Thalbach.
Schlimm? Gar nicht. Fürs Wochenende ist Traumwetter angesagt und in den tollen Berliner Freiluftkinos wird das Beste aus 2024 und der ersten Jahreshälfte gespielt. Zeit, unter dem Sternenhimmel und auf der Leinwand jene Filme zu sehen, die Sie verpasst haben.
1 Der Salzpfad

© Port au Prince Pictures/Clara Marnette
Berlin unter einer Hitzeglocke, da kann man schon mal durchdrehen. Delphine (Jella Haase) zum Beispiel ist von ihrem nichtsnutzigen Bruder und Hobby-Imker Fritz (Frederick Lau) genervt. Der hat das Koks eines befreundeten Dealers in seinem Bienenstock versteckt und die Insekten mit Speed scharf gemacht.
Jetzt kommt er nicht an den Stoff ran, den der Clanchef Omar (Yasin el Harrouk) zurückfordert. Aus Frust – und weil sie impulsiv ist – zückt die Genderpuppen-Erfinderin Delphine im Späti eine Spielzeugpistole, um der aufgelösten Charlotte (Jule Böwe) zu Hilfe zu eilen.
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© Mirjam Kluka/Dragonfly Films/Alamode
Leonora Carrington (1917-2011) sollte eigentlich als einzige Tochter den gesellschaftlichen Aufstieg ihrer neureichen Familie sichern. Stattdessen lernt die angehende Malerin in London den Surrealismus kennen und den fast doppelt so alten Künstler Max Ernst, dem sie als Geliebte nach Paris folgt.
Was Carrington zunächst wie eine neue Heimat erscheint, entpuppt sich als eine Art Fegefeuer aus patriarchalen Strukturen, später aus Krieg und Traumata, durch das sie hindurch muss, um in Mexiko zu jener Künstlerin zu werden, die heute zu den fünf am teuersten gehandelten Malerinnen gehört.
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Leider krankt das geschmackvoll gefilmte Biopic von Thorsten Klein und Lena Vurma an hölzernen Dialogen, völlig unverständlichen biografischen Leerstellen und vor allem an der visuellen Abwesenheit von Carringtons Kunst und ihrer mystischen Fantasiewelt, die sie bereits als Mädchen schuf.
Man möchte diesen Schmarrn der struppigen Hyäne zum Fraß vorwerfen, die als Alter Ego und einziges fantastisches Element durch diesen furztrockenen Film hinken darf. (ipa)
4 Karli und Marie

© Paramount Animation/Paramount Animation
Dass beim Trailer zum neuen Schlümpfe-Film die Kommentarfunktion deaktiviert ist, mag berechtigt sein. Denn während sich die erfolgreichen Schlumpf-Filme der 2010er-Jahre, in denen die kleinen, blauen Mützenträger aufregende Abenteuer in der wirklichen Welt erlebten, durchaus (auch) an ein erwachsenes Publikum richteten, scheint das euphemistisch betitelte Werk von Chris Miller („Shrek der Dritte“) eher jüngere Zuschauer anzupeilen.
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„Star Trek“ prägte sein Leben Patrick Stewart wird 85 – Für immer Jean-Luc Picard
© Matt Kennedy/Sony Pictures/dpa
Das Prinzip der Serie funktioniert im Horrorfilm besser als in den meisten anderen Kinogenres, ist hier doch keine Originalität des Plots gefragt, sondern lediglich Fantasie beim Erfinden immer neuer Arten, Menschen leiden und sterben zu lassen. Kaum ein erfolgreicher Slasher-Film, der es nicht zu einer oder mehreren Fortsetzungen gebracht hat.
In diese Kategorie gehört auch Jim Gillespies „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ von 1997, zu dem es relativ zeitnah zwei Sequels gab und nun, im Abstand von fast 30 Jahren, eine erneute Fortsetzung, die verwirrenderweise wieder den Originaltitel trägt.
Und auch der identischen Prämisse folgt: Ein mysteriöser Fleischerhakenkiller stellt einer Gruppe von jungen Leuten nach, die – im letzten Sommer – den Unfalltod eines Unbeteiligten vertuscht haben. Zur Schlachtbank wird hier junges Darstellergemüse geschickt, aber die alten Fans werden mit Gastauftritten von Jennifer Love Hewitt und Freddie Prinze Jr. geködert, den Überlebenden im Original. Ob sie es diesmal auch wieder schaffen? (wun)