Eine (para)lympische Liebesgeschichte: Von der High-School-Romanze zum Olympia-Gold
Es war eine Art fliegender Gold-Wechsel, als Hunter Woodhall beim 400-Meter Rennen vergangenen Freitag als erster ins Ziel rannte. Gerade einmal einen Monat zuvor war es noch seine Frau Tara Davis-Woodhall, die im Pariser Stade de France mit Edelmetall belohnt wurde. Im Weitsprung statt über die lange Sprintstrecke, die Szene nach seinem Zieleinlauf erinnerte jedoch stark an die vor nur wenigen Wochen.
Dieses Mal war es jedoch Hunter Woodhall, der wenige Momente nach seinem Rennen all seine Kraft sammelte, um gleich einen weiteren Sprint auf sich zu nehmen. Nämlich den zu seiner Ehefrau in der Zuschauertribüne. Videos beider emotionaler Momente strömen nun durchs Netz, die gegenseitige Unterstützung der beiden Olympioniken rührt die Sportfans.
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Alles begann bei einem Schulwettkampf in Idaho
„Matching Medals“, „der Kreis schließt sich“ oder „Paris ist wahrhaftig die Stadt der Liebe“ schreiben Nutzer:innen auf Instagram und Tiktok. Was viele nicht wissen: Als Paar haben die beiden bereits eine echte Langstrecke hinter sich.
In einem Interview mit dem Internationalem Paralympischen Komitee erzählt das Paar von ihrer Kennlerngeschichte, die bis zur Schulzeit zurückreicht. Damals waren die beiden gerade einmal 17, er in Utah, sie in Kalifornien. Zum ersten Mal sprachen sie bei einem Leichtathletik-Wettkampf in Idaho miteinander. „Sie hatte etwas Besonderes an sich“, dachte Woodhall, nachdem die Weitspringerin nach einem seiner Läufe kurzerhand auf ihn zukam, ihn umarmte und sagte: „Ich weiß nicht warum, aber ich musste dich einfach umarmen.“
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Das war der Beginn einer langen Freundschaft, die schon kurze Zeit später, bevor die beiden aufs College wechselten, in eine Beziehung überging. Ein Jahr vor ihrer Hochzeit qualifizierten sie sich dann für die Olympischen Spiele in Tokio – ein besonderer Moment ihrer beiden Karrieren. Tara Davis-Woodhall erreichte bei ihren ersten Spielen den sechsten Platz, Woodhall gewann Bronze.
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In diesem Jahr reiste das Paar mit hohen Zielen nach Paris. Auf Sozialen Netzwerken posteten sie Videos von ihren Trainingseinheiten und Wettkämpfen. „Einen Partner in dem gleichen Sport zu haben, bedeutet alles“, sagte die Weitspringerin dem Internationalem Paralympischen Komitee. Trotz unterschiedlicher Disziplinen und dementsprechendem Training, trainiert das Paar täglich zusammen.
Einen Partner in demselben Sport zu haben, bedeutet alles.
Tara Davis-Woodhall über ihre Beziehung
Eine weitere Sache, die Tara Davis-Woodhall und Hunter Woodhall bei den diesjährigen Spielen verbindet: Beide konnten ihre starke deutsche Konkurrenz hinter sich lassen. Weltrekordhalter Johannes Floors dominierte in den vergangenen Jahren in der Klasse T62, in der auch Woodhall sprintet. Seit der WM 2017 blieb der Leverkusener im Rennen über die 400 Meter ungeschlagen. Diese Siegesserie konnte der Amerikaner nun brechen. Genauso schaffte es auch Davis-Woodhall, sich gegen die olympischen Titelverteidigerin Malaika Mihambo durchzusetzen.
Nach dem historischen Doppel-Triumph blicken die beiden bereits jetzt mit Vorfreude auf die nächsten Spiele in vier Jahren. Diesmal dann im eigenen Land, auf US-amerikanischem Boden in Los Angeles.