Die Megaausstellung wird 2022 stattfinden
Die 15. Ausgabe der Documenta, der großen Weltkunstausstellung, die alle fünf Jahre in Kassel durchgeführt wird, soll wie geplant von 18. Juni bis 25. September 2022 stattfinden. Das teilte Kassels Bürgermeister Christian Geselle am Freitagnachmittag bei einer Pressekonferenz im Namen des Aufsichtsrats und der Gesellschafter der Documenta und des Museum Fridericianum mit.
Hörbar bewegt und in großem Bogen erklärte Geselle die drei Hauptszenarien, die die Gesellschafter und das Kurator:innenteam aus Indonesien mit Blick auf die hohe gesellschaftliche Bedeutung der Großausstellung abgewogen haben: eine Durchführung der Documenta mit möglicherweise weniger Besucherinnen und Besuchern sowie mit Corona-Schutzmaßnahmen, eine erneute Verschiebung auf 2023 oder gar das Event komplett ausfallen zu lassen.
Mehrkosten im siebenstelligen Bereich
Nun ist es also die mutige Variante geworden: die traditionsreiche Ausstellung findet 2022 statt, auch wenn wegen der reduzierten Besucherzahlen mit Mindereinnahmen und höheren Kosten im siebenstelligen Bereich gerechnet werden muss.
Coronahilfen vom Bund gibt es für die Documenta nicht, sagt Angela Dorn, Kultur- und Wissenschaftsministerin Hessens. Man prüfe, ob die Kulturstiftung des Bundes zusätzliches Coronageld bereitstellen könne.
Ein „Abbild ihrer Zeit“ werde die Documenta in jedem Fall wieder sein, so Dorn.
Künstler Ade Darmawan, Mitglied der zehnköpfigen Kurator:innengruppe Ruangrupa kündigte an, im September die Namen der Teilnehmer:innen der Schau bekannt geben zu wollen – 53 Künstler:innen seien bereits ausgewählt worden.
Man arbeite seit einem Jahr mit 14 Künstlergruppen aus der ganzen Welt an den Inhalten für die Megaschau. Das Motto der Documenta fifteen lautet „lumbung“, der Allemnde-Begriff aus Indonesien steht für Gemeinschaftlichkeit, Teilen, Großzügigkeit und Nachhaltigkeit. Besonders in Sachen Nachhaltigkeit wolle man neue Maßstäbe setzen, betonte Sabine Schormann, Generaldirektorin der Documenta.