„Der deutsche Fußball hat ihm unendlich viel zu verdanken“: Reaktionen auf den Tod von Andreas Brehme
Die auch für den Sport zuständige Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat den gestorbenen Weltmeister Andreas Brehme als „Ikone des deutschen Fußballs“ gewürdigt. „Andreas Brehme wird allen Fußballfans in Erinnerung bleiben. Er war ein herausragender Fußballer mit großen Verdiensten“, wurde Faeser am Dienstag in einer Pressemitteilung zitiert: „Sein entscheidender Elfmeter im WM-Finale 1990 in Rom war ein Tor für die Ewigkeit.“
Rudi Völler, früherer Mitspieler und DFB-Sportdirektor: „Andy war unser WM-Held, aber für mich noch viel mehr – er war mein enger Freund und Begleiter bis zum heutigen Tag. Seine wunderbare Lebensfreude wird mir fehlen. Meine Gedanken sind nun bei seinen Hinterbliebenen, seinen Freunden, vor allem bei seinen beiden Söhnen. Ich wünsche ihnen allen viel Kraft.“
DFB-Präsident Bernd Neuendorf: „Der deutsche Fußball hat ihm unendlich viel zu verdanken. Neben Mario Götze, Gerd Müller und Helmut Rahn gehört er zu den vier deutschen Spielern, die unsere Nationalelf zum WM-Titel geschossen haben. Seine Nerven- und Zweikampfstärke, seine Beidfüßigkeit, seine Flanken, seine Pässe, sein Einsatz – all das hat ihn ausgemacht, all das hat uns so viel Freude und so viele große Momente beschert.“
Karl-Heinz Rummenigge, ehemaliger Mitspieler und Aufsichtsrat des FC Bayern: „Ich bin tief betroffen und geschockt von der Nachricht vom Tod von Andi Brehme. Wir haben zusammen die WM 1986 in Mexiko gespielt, und Andi war ein großartiger Teamplayer, extrem loyal und zuverlässig. Seine Lebensfreude war immer ansteckend, und dass er mit 63 schon von uns gehen musste, stimmt mich sehr traurig.“
Auch Philipp Lahm und Oliver Kahn reagierten auf die Nachricht
Uli Hoeneß, Ehrenpräsident des FC Bayern: „Ich bin unfassbar traurig über diese schockierende Nachricht. Niemand von uns wird Andreas Brehme jemals vergessen – weil er mehr ist als ein 1:0 im WM-Finale von Rom. Wir haben einen großartigen Menschen und einen treuen Freund verloren.“
Walter Zenga, einstiger Mitspieler und Kapitän bei Inter Mailand: „Du bist zu früh von uns gegangen, mein Freund, aber ich weiß, dass du uns von dort oben beschützen wirst und wie immer wirst du dort stehen und die Elfmeter schießen, einen mit dem Rechten und einen mit dem Linken. Gute Reise, mein Freund, Ruhe in Frieden, ich werde dir nicht sagen, dass ich weine, weil ich weiß, dass du mich umarmen und sagen würdest: „Komm Walter, ich bin hier, Ciao Andy“.“
Philipp Lahm, Weltmeister-Kapitän 2014: „Brehme wurde bei der WM in Italien eins meiner Idole. Ich habe noch seinen konzentrierten, entschlossenen Blick vor Augen, als er im Finale gegen Argentinien zum entscheidenden Elfmeter antrat. Dann hat er getroffen, wie es genauer nicht gehen konnte. Andy Brehme war ein früher, moderner Außenverteidiger, der auf der rechten wie auf der linken Seite spielte. Dadurch war er prägend auch für meine Karriere.“
Ex-Nationaltorwart Oliver Kahn: „Wir verabschieden uns von Andreas, der sich seine Liebe zu unserem Lieblingssport immer bewahrt hat. Ich werde nie unsere großartigen gemeinsamen Zeiten mit der Nationalmannschaft vergessen, seine bodenständige und humorvolle Persönlichkeit hat allen Freude bereitet.“
Tennis-Legende Boris Becker, „Gerade haben wir uns noch bei der Trauerfeier vom Kaiser Franz getroffen! Unglaublich, wie schnell es vorbei sein kann! Meine Gedanken sind bei seinen beiden Söhnen!“
Zu seinen Vereinen gehörte der FC. Bayern, Kaiserslautern und Inter Mailand
DOSB-Vorstandschef Torsten Burmester: „Die deutsche Sportfamilie trauert um den Finaltorschützen beim WM-Erfolg von 1990. Wir werden die Verdienste von Andreas Brehme für den deutschen Fußball in ehrendem Gedenken halten. Ich bin in Gedanken bei seiner Familie und allen Angehörigen. Ruhe in Frieden, Andy!“
Mit tiefer Trauer haben auch die früheren Fußballvereine auf den Tod des Weltmeisters von 1990 reagiert. „Der FC Bayern ist zutiefst erschüttert vom plötzlichen Tod von Andreas Brehme“, teilten die Münchner bei X (früher Twitter) mit. „Wir werden Andreas Brehme immer in unseren Herzen behalten – als Weltmeister und mehr noch als einen ganz besonderen Menschen. Er wird immer ein Teil der FC Bayern-Familie sein. Ruhe in Frieden, lieber Andi!“ 1987 hatte Brehme mit dem FC Bayern die deutsche Meisterschaft geholt, was ihm 1998 auch sensationell mit dem damaligen Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern gelang.
„Der FCK trauert um Andreas Brehme“, schrieben die Pfälzer. „Er trug insgesamt zehn Jahre das Trikot der Roten Teufel, wurde mit dem FCK Deutscher Meister und Pokalsieger. 1990 schoss er die Deutsche Nationalmannschaft mit seinem Elfmeter zum WM-Titel und wurde endgültig zur Fußball-Legende.“ Dazu postete der Club Bilder von Brehme, die ihn als Spieler und Trainer beim FCK zeigen.
Im Ausland hinterließ der gebürtige Hamburger vor allem in Italien große Spuren. „Ein großartiger Spieler, ein großer Interista. Ciao Andy, für immer eine Legende“, schrieb Inter Mailand, wo Brehme zusammen mit seinen Nationalmannschaftskollegen Lothar Matthäus und Jürgen Klinsmann Meister (1989) und UEFA-Cupsieger (1991) wurde.
„Ein Hamburger Jung und WM-Held ist von uns gegangen“, schrieb der Hamburger SV, wo Brehme einst ein Probetraining bestritt, allerdings nie unter Vertrag stand. „Der Familie, den Angehörigen und Freunden drücken wir unser Beileid und Mitgefühl aus. Möge „Andi“ in Frieden ruhen!“ (dpa)