Das war ein kolossaler Fehler vom VfL Wolfsburg
Es ist gerade mal zwei Wochen her, da hat der neue Wolfsburger Trainer Mark van Bommel einen interessanten Satz gesagt. Er wolle sich in seinem neuen Job niemals auf seinen großen Namen als ehemaliger Profi des FC Bayern München und des FC Barcelona verlassen. „Das geht schnell. Spieler spüren es, wenn nichts dahintersteckt, was man erzählt. Ich war schließlich selbst Spieler“, hatte der 44-jährige Niederländer in einem „Kicker“-Interview gesagt.
Nach seiner Pflichtspielpremiere droht van Bommel gleich eine an Peinlichkeit kaum noch zu überbietende Niederlage am grünen Tisch. Ein lächerlicher Wechselfehler könnte dem VfL Wolfsburg trotz des 3:1-Sieges in der Verlängerung teuer zu stehen kommen.
Als wenn es an Peinlichkeit nicht schon gereicht hätte, dass der Champions-League-Teilnehmer im Pokalspiel beim Regionalligisten Preußen Münster mit einem Treffer in der letzten Spielminute das Erstrundenaus verhinderte und die Verlängerung erreicht hätte. Bei Stande von 1:1 in der besagten Verlängerung einen sechsten Spieler (bei fünf zulässigen) einzuwechseln, ist ein kolossaler Fehler.
Es ist völlig unerheblich, ob der VfL nun nachträglich aus dem DFB-Pokal ausscheidet. So etwas darf nicht passieren – weder in Mailand noch in Münster.
Großer Name hin oder her
1992 unterlief Christoph Daum als Trainer des VfB Stuttgart so ein Fehler. In der Champions-League-Qualifikation stand Stuttgart schon mit einem Bein in der 2. Runde – doch dann wechselte Daum einen vierten „Ausländer“ ein. Damals waren nur drei erlaubt. Es gab ein Entscheidungsspiel, das Stuttgart dann verlor. Sechs Jahre später passierte Otto Rehhagel ein ganz ähnlicher Fehler mit Kaiserslautern. Allerdings folgenlos, weil Gegner VfL Bochum das Spiel ohnehin mit 3:2 gewann. Und Giovanni Trapattoni wechselte beim FC Bayern 1995 zu viele Amateure ein. Bayern verlor die Punkte am „Grünen Tisch“.
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Diese Dinge liegen Ewigkeiten zurück. Heutzutage haben Profiklubs für jeden nur erdenklichen Fachbereich einen Spezialisten angestellt. Zig Leute sitzen inzwischen neben den Ersatzspielern unten am Spielfeldrand, sie sind mit weiteren Kollegen auf der Tribüne verkabelt und können in Windeseile sämtliche Parameter und Daten zum Spiele online abrufen. Offenbar haben die Klubs dafür keinen mehr, der noch zählen kann. Großer Name hin oder her.