Bundesliga-TV: Fußball ist unser Fernsehleben
In der Deutschen Fußball-Liga schrauben sie schon. Mit welchem Spielplan können sie mehr TV-Gelder für die Bundesligen bekommen? Im kommenden Jahr geht es in einen neuen Bieterwettbewerb für die Saisons ab 2025/26. Erste Ideen kursieren. Zunächst das Ende der „No-Single-Buyer-Rule“. Sie hat dazu geführt, dass sich Sky und Dazn die Rechte aufteilen, für die Fans kein rechter Grund zur Freude, weil damit zwei Abos bezahlt werden müssen. Fällt die Regel weg, dann könnte es ganz einfach werden und die Klubbosse goldene Augen bekommen: Apple oder Amazon kaufen alles auf einmal, selbstredend für einen Betrag, der über die aktuellen Vierjahreserlöse von 4,572 Milliarden Euro für die Klubs weit hinausschießt.
Erst Topspiel, dann „Sportschau“
Ein anderer Gedanke geht dahin, die Live-Exklusivität des Topspiels dadurch zu erhören, dass die Bundesliga-Zusammenfassung in der „Sportschau“ nicht zur gleichen Uhrzeit um 18 Uhr 30 startet. Oder die Englischen Wochen werden abgeschafft, um mehr Wochenenden mit Bundesliga zu kreieren. Dafür würde die Winterpause gekürzt. Oder der Spielplan würde so aufgefächert, dass mehr Partien exklusive Livespiele verwertet werden können. Mehr Anstoßzeiten an Freitag, Samstag und Sonntag würden die Konferenz im Fernsehen und vor allem im Radio schwächen, aber hey, wen stören die Schmerzen der Nostalgiker, wenn es um die maximale Ausbeute in TV und Streaming geht?
Fußball ist unser Fernsehen, Fußball ist unser Fernsehen ist unser Fernsehgeld.
Ich bin übrigens für Amazon. Warum? Schluss mit dem Ticki-tacki bei den Rechten, hier drei Minuten Hörfunk, dort 25 Sekunden Bilder – stattdessen eine Liga, ein Verwerter, ein übersichtlicher Spielplan, Erlöse für vier Jahre Lizenzerwerb weit über fünf Milliarden Euro. Dafür könnte die Liga dann Amazon Liga heißen, der Ball läuft im Apple-Design auf. Unvorstellbar? Wenn ein Basketball-Team Ratiopharm Ulm heißen darf…. Die Fans des Gastgebers schreien dann „Prime“, die Gäste antworten mit „Video“. Geht doch.