9-Euro-Monatsticket: Chaos durch Billigtickets befürchtet! Muss die Polizei überfüllte Züge räumen?

Zwar gilt das 9-Euro-Ticket erst ab dem 1. Juni, doch bereits seit einigen Tagen können Bürger das billige Monatsticket kaufen. Der Andrang ist enorm. Die Polizei erwartet ein Sicherheitschaos. Müssen überfüllte Bahnen geräumt werden?

Drohen durch das 9-Euro-Ticket extrem überfüllte Bahnen und Busse? Bild: picture alliance/dpa | Monika Skolimowska

Mehr als eine Millionen verkaufte Tickets: Bei der Deutschen Bahn und vielen Verkehrsverbünden war die Nachfrage nach dem 9-Euro-Monatsticket bereits zum Verkaufsstart am Montag enorm, die Seiten zeitweise überlastet. Ist das bereits ein Vorgeschmack auf den Sommer? Drohen überfüllte Züge? Die Polizeigewerkschaft befürchtet bereits ein Sicherheitschaos.

Großer Andrang auf 9-Euro-Ticket: Muss die Polizei überfüllte Bahnen und Busse räumen?

Notfalls müssten überfüllte Verkehrsmittel von der Polizei geräumt werden. “Wenn die Verkehrsbetriebe mit den Menschenmassen überfordert sind, muss die Bundespolizei eingreifen”, sagteRainer Wendt, Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), gegenüber der “Bild”-Zeitung.”Aus ­sicherheitsspezifischer Sicht kann das 9-Euro-Ticket eine Katastrophe werden”, ergänzte der Stellvertretende Bundesvorsitzende Manuel Ostermann.

Berufsverkehr und Wochenende! Wann droht extremes Gedränge im ÖPNV?

Auch ohne das 9-Euro-Ticket herrscht in Ballungsräumen bereits jetzt ziemliches Gedränge im Berufsverkehr. Zudem seien die Regionalbahnen im Sommer generell an den Wochenenden mit Ausflüglern gut gefüllt. Die Billigtickets fallen nun in die Ferienzeit, in der Schulkinder, Pendlerinnen und Pendler zeitweise nicht fahren. Manche könnten das Ticket aber für Ausflüge und Urlaubsreisen nutzen. 

9-Euro-Ticket in Deutschland: Verband rechnet mit 30 Millionen Nutzern pro Monat

Wie groß der Andrang aber wirklich sein wird, weiß niemand. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen rechnet mit ungefähr 30 Millionen Ticket-Nutzern pro Monat. Dies sei aber nur eine Schätzung. Um möglichen Gedränge entgegenzuwirken, will die Branche alles auf Schiene und Straße bringen, was rollt. Auf einen Schlag und für begrenzte drei Monate in großem Stil Extra-Fahrzeuge zu ordern und Fahrpersonal dazu, geht aber nicht. Aktiviert werden sollen Reserven, “die aber nicht in einer nennenswerten Größenordnung” vorhanden sind, erläuterte der Verband der Verkehrsunternehmen. Die Bahn macht nach Betriebsratsangaben wohl 40 bis 50 zusätzliche Doppelstockwagen betriebsbereit, viel mehr sei nicht drin. Mehr Aufwand dürfte zum Beispiel auch bei Reinigung und Service entstehen.

Politik und Branche setzen darauf, dass die spektakuläre Aktion jetzt viele dazu bringt, sich überhaupt einmal richtig damit zu befassen, wann und wie Busse und Bahnen im Umkreis eigentlich fahren. 

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bua/bos/news.de