Brittney Griner bekennt sich offenbar schuldig

Die in Russland inhaftierte US-Basketballerin Brittney Griner hat sich in einem Strafverfahren wegen eines Drogendelikts vor einem Gericht in der Nähe von Moskau schuldig bekannt. Das meldeten russische Nachrichtenagenturen am Donnerstag übereinstimmend aus dem Gerichtssaal in Chimki im Moskauer Gebiet unter Berufung auf eine Übersetzung.

Griner habe auch erklärt, dass sie kein Verbrechen habe begehen wollen, sondern beim Packen in großer Hast gehandelt habe, wie die Agentur Interfax aus dem Saal berichtete. Sie war im Februar auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen worden.

Seit viereinhalb Monaten sitzt Griner in Untersuchungshaft, die zuletzt bis 20. Dezember verlängert worden war. Der Olympiasiegerin wird der Besitz von Drogen vorgeworfen, ihr Prozess hatte am vergangenen Freitag begonnen. Das Gerichtsverfahren soll am 14. Juli fortgesetzt werden. Ihr drohen bei einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft.

„Wir hoffen natürlich auf die Milde des Gerichts“, sagte Griners Anwältin Maria Blagowolina, einer von zwei Rechtsbeiständen. „Wenn man alle Umstände des Falls betrachtet, die Persönlichkeit unserer Mandantin, dann denken wir, dass das Schuldeingeständnis sicher berücksichtigt werden sollte.“

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Griner hatte auch US-Präsident Joe Biden in einem Brief um Hilfe gebeten. Washington kritisiert, dass Griner zu Unrecht festgehalten werde. Moskau hingegen weist den Vorwurf zurück, der Prozess gegen Griner sei politisch motiviert. Griner soll bei einer Kontrolle ihres Gepäcks in Scheremetjewo im Februar sogenannte Vape-Kartuschen und Haschisch-Öl bei sich gehabt haben. Es soll sich lediglich um 0,5 Gramm gehandelt haben.

Seit 2015 spielte Griner beim Team von UMMC Jekaterinburg im Ural. Mit dem Spitzenklub gewann sie viermal die Euroleague. Griner gilt als eine der besten Basketballerinnen in der amerikanischen Frauen-Profiliga WNBA.

Mit den Phoenix Mercury gewann sie 2014 die Meisterschaft, mit der US-Nationalmannschaft holte sie außer zwei Olympiasiegen auch zweimal Gold bei Weltmeisterschaften. Viele Profispielerinnen wie Griner sind außer in ihren Heimatligen zudem im Ausland aktiv, unter anderem bisher auch in Russland. (dpa)