Bernd Schultz bleibt BFV-Präsident – Klarer Erfolg gegen Gaby Papenburg
Beim Verbandstag des Berliner Fußball-Verbandes (BFV) hat sich der amtierende Präsident Bernd Schultz deutlich gegen Herausforderin Gaby Papenburg durchgesetzt, er bleibt eine weitere Amtsperiode an der Spitze des Verbandes.
Schultz erhielt am späten Samstagnachmittag 81 der insgesamt 117 Stimmen. Auf Konkurrentin Papenburg entfielen 33 Stimmen. Drei der stimmberechtigten Delegierten enthielten sich. Eine „ganz enge Kiste“, wie Papenburg vor der Wahl im Gespräch mit dem Tagesspiegel gemutmaßt hatte, wurde es also nicht.
„Herzlichen Dank für das eindeutige Vertrauensvotum“, sagte Schultz nach seiner Wiederwahl. Er werde sich bemühen, das in ihn gesetzten Vertrauen zu rechtfertigen. Der 63-Jährige, Mitglied beim BFC Alemannia 90, geht in seine fünfte Amtszeit. Der alte und neue BFV-Präsident bedankte sich außerdem für den fairen Wahlkampf bei Papenburg, die ihm nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses umgehend gratuliert hatte.
„Es ist ein historischer Tag“, hatte die ehemalige TV-Moderatorin zu Beginn ihrer Rede zu den Delegierten gesagt und damit den Ton für die anschließenden Debatten gesetzt: „Zum ersten Mal seit vielen Jahren haben Sie eine echte Wahl.“ Schultz, seit 2004 ehrenamtlicher Präsident, musste sich erst zum zweiten Mal einem Gegenkandidaten oder einer Gegenkandidatin stellen.
Bei der Vorstellung vor der Wahl gingen beide Kandidaten auf diesen Fakt ein. Schultz setzte bei seiner Kandidatur vor allem auf Beständigkeit und seine Erfahrung von siebzehn Jahren im Amt. Allerdings möchte er in Zukunft auch neue Spielformen und divers zusammengesetzte Team testen. Papenburg wollte unternehmerischer handeln und „neue Wege“ gehen. Sie war erst im Vorfeld der Wahl bei Polar Pinguin eingetreten.
[Mehr guten Sport aus lokaler Sicht finden Sie – wie auch Politik und Kultur – in unseren Leute-Newslettern aus den zwölf Berliner Bezirken. Hier kostenlos zu bestellen: leute.tagesspiegel.de]
In der Fragerunde musste sich vor allem Papenburg mit kritischen Fragen und teils „unverschämten Anmerkungen“, wie Papenburg und der Wahlausschuss kritisierten, auseinandersetzen. Letzterer sah sich mehrfach gezwungen, zur Ordnung zu rufen und die Delegierten zu ermahnen, bei ihren Wortbeiträgen auf persönliche Angriffe zu verzichten.
Auch dass nur 117 der 227 Stimmberechtigten im Palais am Funkturm waren, wurde in den Wortbeiträgen negativ erwähnt.
Schultz will jetzt „die erfolgreiche Arbeit des BFV auf einer soliden wirtschaftlichen Grundlage in den folgenden Jahren fortsetzen“. Dabei kann er auf viel Unterstützung auf weiteren neu besetzten Posten bauen. Nach seiner Wahl zogen kurzfristig alle Bewerber aus dem Papenburg-Lager ihre Kandidatur zurück. Dass beide Kandidaten mit jeweils einem ganzen Team antraten, hatte schon in der offenen Fragerunde für einigen Unmut gesorgt.