Berlinale-Gewinner „Oslo Stories: Träume“: Schönheit und Schrecken der ersten großen Liebe
War das jetzt Missbrauch, feministische Behauptung oder gar eine queere Befreiungsgeschichte? Johannes Mutter Kristin ist sich nicht sicher, was ihrer Tochter da widerfahren ist. Aber all diese von ihr aufgedrückten Labels wirken ohnehin banal angesichts der Wucht dessen, was Johanne fühlt: die erste große Liebe.
Der diesjährige Berlinale-Gewinner-Film „Oslo Stories: Träume“ bildet gemeinsam mit „Sehnsucht“ und „Liebe“ die Oslo-Trilogie von Dag Johan Haugerud. Darin erkundet der Regisseur (queeres) Begehren in der Großstadt jenseits von Stereotypen. Alle drei Filme kommen nun, leicht zeitversetzt, in die deutschen Kinos.
„Träume“ entzieht sich, ebenso wie seine Vorgänger, einfachen Antworten und Zuschreibungen, die es in einem weniger feinfühligen Film über ein solches Thema geben könnte. Denn die 17-jährige Johanne (Ella Øverbye) hat sich nicht in irgendjemanden verliebt, sondern in ihre neue Französischlehrerin, Johanna (Selome Emnetu).
Dass es hier um lesbisches Begehren geht und um ein potenziell problematisches Machtgefälle, ist für Johanne allerdings völlig irrelevant. Ihre Lehrerin sei zwar „erwachsen“, wie sie anmerkt, aber deutlich jünger als ihre eigene Mutter. Außerdem sieht sie umwerfend gut aus in ihren selbstgestrickten Wollpullis, die sie magischerweise auf nackter Haut tragen kann, ohne dass es kratzt.
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Aus dem Off erzählt Johanne von ihren Gefühlen und Gedanken, während die Bilder ihrer Begegnungen zu sehen sind. Wie sie Johanna spürt, bevor sie sie sehen kann, wie sie am Boden zerstört ist, als ein paar ihrer Mitschüler ein innigeres Verhältnis zur neuen Lehrerin zu pflegen scheinen und ihr sogar einen Schal zum Geburtstag gestrickt haben – wie konnte Johanne bloß nicht wissen, dass sie Geburtstag hat!
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