Aufbruch zu neuen Welten: Paramount+ startet in Deutschland mit neuer Star-Trek-Serie

Keine Ahnung, wie viele Galaxien schon hinter uns liegen, der erste Kontakt mit neuen Lebensformen ist immer wie ein Traum. Mit diesen Worten beginnt die zwölfte Star-Trek-Serie „Strange New Worlds“. Erneut dringt die Enterprise in Galaxien vor, „die nie ein Mensch zuvor gesehen hat“. Dass der Streamingdienst Paramount+ nicht zuletzt mit dieser Serie in Deutschland startet, war somit naheliegend.

Paramount+ gehört zur dritten Generation der Abo-Streamingdienste. Auf Netflix und Amazon folgten AppleTV+, Disney+, RTL+ und Joyn, 2022 kommen Peacock und Paramount+ dazu. Florian Kerkau, Streaming-Experte der Marktforschungsfirma Goldmedia, rechnet speziell Paramount+ gute Chancen aus, seinen Platz im immer enger werdenden Markt zu finden.  

„An Amazon Prime und Netflix wird Paramount+ zwar absehbar nicht herankommen, aber im Kampf um die Nummer drei in Deutschland sehe ich den neuen Dienst schon in direkter Konkurrenz zu Disney+ – zumal die Inhalte nicht zuletzt im Kinder-Segment Ähnlichkeiten aufweisen.“ Zu den Stärken von Paramount+ zählt Kerkau neben „Star Trek“ und Blockbustern wie „Top Gun: Maverick“ auch Kindertitel wie „Paw Patrol“.

Ein verhängnisvolles Erbe

Der Preis von 7,99 Euro monatlich oder 79,90 im Jahresabo ist moderat, Abonnenten von Sky Cinema können auf Inhalte von Paramount+ sogar ohne weitere Kosten zugreifen. Auf Amazon Prime wird der Dienst mit einem Channel vertreten sein.

Zu den interessanten Original-Start-Titeln gehört die deutsche Eigenproduktion „Der Scheich“ von Dani Levy („Alles auf Zucker“). In der achtteiligen Hochstapler-Geschichte gibt sich der Protagonist als Erbe eines arabischen Scheichs aus und findet dabei fatalerweise Gehör bei einem verzweifelten schweizerischen Geschäftsmann.

Zurück zu „Star Trek“. Der neue Ableger ist durchdrungen vom Spirit der allerersten Serie der 1960er Jahre. Captain der Enterprise war zunächst nicht James T. Kirk, sondern Christopher Pike. Eben jener Pike, der bereits für „Star Trek: Discovery“ wiederentdeckt wurde, hat nun das Kommando auf der Brücke des wohl berühmtesten Raumschiffs der TV-Geschichte. „Star Trek: Strange New Worlds“ wird dabei nach einer Doppelfolge zum Anfang mit wöchentlich zwei neuen Folgen fortgesetzt.

Die Serie spielt zwar in den Weiten des Weltraums, aber nicht im luftleeren Raum. Seine letzte Mission verlief für Christopher Pike (Anson Mount) offenbar traumatisch, näher erläutert wird das zunächst nicht. Doch wenn die Pflicht ruft, ist Pike und seine Crew zur Stelle. Bei der Rettungsmission für das Schwesterschiff Archer mit dabei sind Lieutenant Spock (Ethan Peck) und Kadett Uhura (Celia Rose Gooding).

Ein klassischer „Star Trek“-Plot somit, wie vom Serienschöpfer Gene Roddenberry selbst geschrieben. Auf der einen Seite der Aufbruch zu neuen Welten: Auf dem Planet Kiley trifft die Mannschaft der Enterprise auf eine Gesellschaft im Übergang zur Weltraumfahrt. Auf der anderen Seite Konflikte wie im Hier und Jetzt der menschlichen Gegenwart: Mit Tumult-Szenen vor dem Capitol als Warnung vor ungeahnten Eskalationen. Hinter der Serie stehen Akiva Goldsman, Alex Kurtzman, Jenny Lumet. Goldsman hat zur Auftaktfolge auch das Drehbuch beigesteuert und Regie geführt.

„Strange New Worlds“ setzt Roddenberrys Ideen im Guten wie im Schlechten fort. Die Serie ist getragen von der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Zugleich wird die Menschheit erneut als technologisch und moralisch am weitesten entwickelte Gesellschaft dargestellt. Andere Science-Fiction-Autoren waren da schon weiter.

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