Bayern legt vor im Titelkampf

Joker Leroy Sané hat dem FC Bayern München drei wichtige Punkte auf dem Weg zum Meistertitel beschert. Der Nationalspieler traf am Samstag in der 71. Minute zum 1:0 (0:0)-Sieg des Rekordmeisters bei Eintracht Frankfurt.

Dank des verdienten Erfolges vor 25.000 Zuschauern bauten die Münchner ihren Vorsprung an der Tabellenspitze vor Borussia Dortmund zumindest für eine Nacht wieder auf neun Zähler aus. Der Verfolger muss am Sonntag beim FC Augsburg nachziehen.

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Vor der Partie ging es zunächst um Politik statt Fußball. Als Zeichen der Solidarität mit der von Russland angegriffenen Ukraine trug Bayern-Kapitän Robert Lewandowski eine Kapitänsbinde in den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb. Vor dem Anpfiff protestierten beide Teams zudem mit einer Schweigeminute gegen die russische Invasion, dazu leuchtete auf den Werbebanden in der Frankfurter Arena adressiert an den russischen Präsidenten Wladimir Putin der Spruch: „Stop it, Putin!“

Danach entwickelte sich ein sehenswertes Spiel. Die wie die Eintracht auf vier Positionen veränderten Bayern begannen druckvoll und kamen früh zu ersten Chancen, die Benjamin Pavard und der von einer Corona-Erkrankung genesene Jamal Musiala jedoch vergaben.

Die größte Möglichkeit in der Anfangsphase bot sich aber den Hausherren. Nach feiner Vorarbeit von Jesper Lindström schlenzte Filip Kostic den Ball an Bayern-Torwart Sven Ulreich, aber auch um Zentimeter am langen Pfosten vorbei.
Insgesamt bestimmten aber die Münchner die temporeiche Partie. Der nach einer Wadenverletzung zurückgekehrte Kingsley Coman zwang Eintracht-Torwart Kevin Trapp nach 24 Minuten mit einem satten Distanzschuss zu einer starken Parade. Zehn Minuten später verfehlte ein Lewandowski-Kopfball knapp das Ziel.

Die Eintracht wehrte sich nach Kräften

Die Eintracht setzte vornehmlich auf Konter und blieb bei ihren gelegentlichen Vorstößen stets gefährlich. Doch richtig dicke Chancen gab es nur auf der anderen Seite. So, als Trapp einen Fernschuss von Joshua Kimmich prallen ließ, seinen Patzer gegen den nachsetzenden Coman aber selbst ausbügelte (39.). Seine Rettungstat gegen den Franzosen bezahlte Trapp zwar mit einer blutigen Nase, nach kurzer Behandlungspause konnte der 31-Jährige aber weitermachen.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich nichts am Spielfilm. Die Bayern drückten auf die Führung, die Eintracht wehrte sich nach Kräften. Erst rettete Evan Ndicka in höchster Not per Kopf auf der Linie vor dem einschussbereiten Lewandowski (53.), dann scheiterte der Münchner Top-Torjäger frei am glänzend reagierenden Trapp (60.).

Bayerns Trainer Julian Nagelsmann reagierte auf die anhaltende Torflaute seiner Mannschaft und brachte Mitte der zweiten Halbzeit mit Sané eine weitere Offensivkraft. Das sollte sich als Glücksgriff erweisen. Nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung traf der Nationalspieler zur verdienten Führung, die die Bayern danach routiniert über die Zeit brachten. „Wir haben echt viel investiert“, sagte Frankfurts Torhüter Trapp. „Aber man kann gegen Bayern nicht alles verteidigen.“ (dpa)