Alba Berlin verliert in der Euroleague gegen Bayern München
Nick Weiler-Babb blieb für einen Moment regungslos stehen. Der Guard von Bayern München hatte den Arm nach dem Wurf noch in der Luft, die Hand lehrbuchmäßig abgeklappt und genoss den Augenblick, während seine Kollegen auf der Bank ihre Freude hinausbrüllten. Kurz vor Schluss war das Spiel gegen Alba Berlin entschieden, München gewann vor 4658 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof 82:69 (19:18, 18:18, 20:19, 25:14). Doch so deutlich wie das Endergebnis aussieht, war es keineswegs. Bis in die letzten Spielminuten hatten die Berliner durchaus Chancen auf den Sieg im Duell der beiden deutschen Euroleague-Vertreter.
Wie so oft in den vergangenen Wochen begann das Spiel recht punktearm. Die beiden Defensiven agierten aufmerksam und in den ersten viereinhalb Minuten gelang München ein einziger Korb. Die Berliner, die weiter auf Center Ben Lammers und Dreierspezialist Marcus Eriksson verzichten mussten, fanden schneller einen Rhythmus. Der einmal mehr exzellent aufgelegte Maodo Lo tänzelte in seiner unnachahmlichen Art an der Dreierlinie, ließ Gavin Schilling ins Leere laufen und traf aus der Distanz. Luke Sikma überraschte die gesamte Münchner Verteidigung mit einem genialen Pass auf Malte Delow.
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Doch nach der ersten Auszeit kamen die Gäste von Trainer Andrea Trinchieri offensiv in Schwung. Die Münchner legten einen 10:0-Lauf hin – und so wechselhaft ging es weiter. Das Spiel wogte hin und her, keine Mannschaft konnte sich absetzen und wie es sich bei Alba gegen München gehört, war es nicht nur spannend, sondern auch hitzig.
Nachdem die Schiedsrichter ein klares Foul von Vladimir Lucic an Jonas Mattisseck nicht pfiffen, erhöhte sich die Lautstärke in der Halle um ein paar weitere Dezibel. Nach der Pause drehte bei München Darrun Hilliard (Topscorer mit 25 Punkten) gehörig auf, doch Alba hielt dagegen. Am Ende hatten die Gäste aber die besseren Nerven und trafen in Person von Weiler-Babb die entscheidenden Würfe.