Ovtcharov holt Bronze im Tischtennis – TTC-Vertreterinnen wollen nachlegen
In dieser Woche hat Alexander Teichmann, Präsident des TTC Eastside, eine Postkarte aus Tokio im Briefkasten gehabt. Darauf waren die Maskottchen der Olympischen Spiele und der Paralympics mit je zwei Tischtennisschlägern abgebildet. Absenderin war Eastsides Spielerin Shan Xiaona. Sie bedankte sich auf der Karte für die guten Wünsche für Olympia. „Darüber habe ich mich sehr gefreut“, sagt Teichmann.
Am Sonntag beginnen die Teamwettbewerbe im Tischtennis – damit steigt auch Shan in die Wettbewerbe ein. Sie tritt mit Han Ying und Petrissa Solja an. Als Ersatzspielerin ist Eastsides Nina Mittelham dabei. Außerdem war von Eastside die Niederländerin Britt Eerland an die Platte gegangen, die im Einzel das Achtelfinale erreichte.
Im Jahr 2016 hatte das Team Historisches geschafft. Shan Xiaona, Hang Xing und Solja holten die erste deutsche Olympiamedaille bei den Frauen, damals war es Silber. Nach einem unglaublichen Spiel hatte Deutschland im Halbfinale nach vier Stunden 3:2 gegen Japan gewonnen.
Die erste deutsche Tischtennis-Medaille in Tokio hat am Freitag Dimitrij Ovtcharov gewonnen. Ovtcharov siegte im Spiel um Bronze 4:3 nach Sätzen gegen Lin Yun-Ju aus Taiwan. In den Teamwettbewerben soll weiteres Edelmetall folgen. Deutschland ist bei den Frauen im Achtelfinale am Sonntag gegen Australien (7.30 Uhr) favorisiert. Im Viertelfinale würde es gegen Polen oder Südkorea gehen und im Halbfinale wohl gegen die quasi unschlagbaren Chinesinnen.
Shan war einen Tag später als der Rest des Teams angereist, die Feier des dritten Geburtstags ihrer Tochter Mia stand noch an. Seit anderthalb Wochen ist sie in Japan. Aufgrund der Corona-Bestimmungen war außer Training nicht viel möglich.
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Wie so viele ist auch Shan hin- und hergerissen. „Ich freue mich total auf Olympia“, hatte sie vor ihrem Abflug gesagt, „aber es wird bestimmt komisch ohne Zuschauer.“ Es sind ihre zweite Olympischen Spiele, diese wollte sie unbedingt erleben. „Dafür habe ich sehr viel trainiert und im letzten Jahr richtig gut gespielt“, sagt Shan. Dann kam die Absage. Danach hat sie wieder richtig viel trainiert. „Es war eine komische Zeit, weil ich nicht wusste, ob ich es schaffe.“ Sie hat es geschafft.
Und nicht nur das. Mit Eastside hat sie in der vorigen Saison alle drei Titel gewonnen, im Juni wurde die 38-Jährige mit Petrissa Solja Europameisterin im Doppel. „Bei uns hat sie in der vergangenen Saison immer dann sehr stark gespielt, wenn es darauf ankam. Sie spielt auf einen sehr hohen Niveau und verliert nicht die Nerven“, sagt Eastsides Präsident Teichmann.
Jetzt in Tokio kommt es wieder darauf an. „Es war eine grandiose Saison. Eine erneute Medaille bei Olympia wäre die Krönung“, sagt Shan.