Eisbären bekommen es im Halbfinale mit den Adler Mannheim zu tun
Während die Eisbären-Profis nach der Trainingseinheit am Vormittag einen sonnigen Ostermontag genießen konnten, weil sie aus Gewohnheit eher nicht die Spiele der Konkurrenz schauen, war das Trainerteam um Headcoach Serge Aubin analytisch gefordert. Zwischen den Grizzlys Wolfsburg und den Fischtown Pinguins aus Bremerhaven fand schließlich noch das Entscheidungsspiel an, welches der beiden Team das entscheidende fünfte Spiel für sich entscheidet und somit ab Mittwoch um den Einzug ins Finale kämpfen darf.
Nach der Eindrücken zuvor sprach einiges für Bremerhaven, das einen 0:2-Serienrückstand gedreht hatte. Allerdings behielten im entscheidenden Moment die Niedersachsen die Nerven und setzten sich mit 2:0 (1:0, 0:0, 1:0) dank einer starken Defensivleistung durch. Trainer Mike Stewart sagte anschließend: „Wir sind rausgekommen und haben hart gearbeitet. Heute sollen alle zusammen feiern, morgen geht es weiter.“
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Somit steht nun also fest, dass die Wolfsburger das Halbfinale in München beginnen, die Eisbären bekommen es mit ihrem Erzrivalen Adler Mannheim zu tun. Die sich nach vier Duellen gegen die Straubing Tigers durchgesetzt hatten. Nach dem recht bekömmlichen Einstieg in die Play-offs mit dem ungefährdeten 3:0 gegen die Kölner Haie wartet nun ein Gegner ganz anderen Kalibers auf die Berliner. Seit der Entlassung von Pavel Gross haben sich die Kurpfälzer unter Bill Stewart stabilisiert. Der Kanadier, einst bei den Berlin Capitals hinter der Bande, steht nach 2000 und 2017 bereits zum drittel Mal in Diensten der Mannheimer.
Die vier Duelle in der Hauptrunde fanden für die Adler noch unter der Regie von Gross statt. Beide Teams setzten sich je zweimal durch. Beim 0:3 auf eigenem Eis im September befanden sich die Eisbären noch in der Findungsphase. Beim 4:0 in Mannheim Anfang März unterstrichen die Berliner ihre Vormachtstellung. Zumal sie in diesem Spiel ihr Comeback nach der coronabedingten Teamquarantäne gaben.
Vom Virus geprägte Duelle
Zudem siegte die Mannschaft von Serge Aubin Ende November mit 3:1 gegen stark geschwächte Mannheimer durch, die sich zu diesem Zeitpunkt ebenfalls gerade nach der Quarantäne zurückgemeldet hatten. Beim 2:3 in der Fremde Anfang Januar mussten die Berliner auf etliche Spieler virusbedingt verzichten.
In den kommenden Duellen werden beide Mannschaften gut aufgestellt sein. Dass die Eisbären bereits seit Donnerstagabend auf ihren Gegner warteten, wertete Zach Boychuk als Vorteil. Er sagte nach dem 4:0 gegen Köln am Donnerstag. „Wir können bis Mittwoch regenerieren, während sich bei den anderen womöglich Spieler verletzen.“
Nach den ersten Eindrücken in den Play-offs sind die Eisbären über alle Mannschaftsteile in der entscheidenden Saisonphase angekommen. Torwart Mathias Niederberger wurde in drei Spielen nur zweimal bezwungen, feierte in der letzten Partie sogar einen Shut out. Was natürlich zum einen an der schwächelnden Kölner Offensivkraft lag.
Fragezeichen hinter Leo Pföderl
Gleichzeitig präsentierte sich die Verteidigung bestens organisiert. Beim Fünf-gegen-Fünf kam nur selten Gefahr für das eigene Tor auf. In Unterzahl hielten sich die Eisbären bislang komplett schadlos. Entsprechend lobte Aubin seine Spieler: „Ein großes Kompliment an die Mannschaft. Jeder hat seinen Teil beigetragen, die Jungs haben wirklich super zusammen gekämpft.“
Um die Offensive muss man sich ohnehin kaum Sorgen machen. Stellvertretend dafür steht Matt White, der vor den Play-offs etwas ausgelaugt wirkte, nun aber mit einem Tor und drei Vorbereitungen bei vier Punkten steht – und somit vor Zach Boychuk und Leo Pföderl, der im dritten Spiel gegen Köln nicht im Line-up stand. Hinter seinem Einsatz steht eines der größten Fragezeichen vor den Duellen mit Mannheim. Ansonsten dürfte das Berliner Trainerteam den Gegner genau analysiert haben, obwohl der Fokus am Ostermontag zunächst eher auf Bremerhaven gerichtet war.