Die Hitze rechtfertigt keine Homofeindlichkeit
Da hat es sich der italienische Tennisprofi Fabio Fognini aber leicht gemacht: Nachdem er bei seinem Drittrunden-Aus mehrmals seinen Schläger auf den Boden geschlagen und sich selbst homofeindlich beschimpft hatte, schob er sein Verhalten nun unter anderem auf die Hitze in Tokio.
Der Weltranglisten-31. hatte in seiner Muttersprache „Du bist eine Schwuchtel“ geflucht und sich im Anschluss an das Spiel auf Instagram dafür entschuldigt. So schrieb er in seiner Instagram-Story auf Italienisch: „Ich habe einen wirklich dummen Ausdruck für mich selber benutzt“ und ergänzte: „Ich wollte die Gefühle von niemandem verletzten, ich liebe die LGBT-Community und ich entschuldige mich für den Unsinn, den ich geäußert habe.“
Unsinnig war allerdings in erster Linie sein Verweis auf die Temperaturen in Tokio im Zusammenhang mit seinem Fehltritt. So schrieb der 34-jährige Tennisspieler, der bereits in der Vergangenheit negativ auffiel, als er 2017 eine Schiedsrichterin beleidigt hatte, gleich zu Beginn seiner Entschuldigung: „Die Hitze haut rein.“
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Die Hitze rechtfertigt allerdings in keiner Weise seine homofeindliche Äußerung. Natürlich kann das Wetter den Athlet*innen aufs Gemüt schlagen und extrem belastend sein. Derartige Bemerkungen haben aber trotzdem nichts auf dem Spielfeld zu suchen, ganz egal wie heiß es in Tokio noch wird.
Es ist gut und wichtig, dass Fognini sich für seine Äußerung entschuldigt hat, allerdings sollte er sich nicht mit Verweis auf die Hitze versuchen rauszureden.
Gleiches gilt für Rad-Sportdirektor Patrick Moster, der nach seiner rassistischen Äußerung betonte: „Im Eifer des Gefechts und mit der Gesamtbelastung, die wir momentan hier haben, habe ich mich in der Wortwahl vergriffen.“ Auch in seinem Fall rechtfertigen weder die erhitzten Gemüter noch die Gesamtbelastung- möge sie noch so hoch sein – seine verbale Entgleisung. Im Gegenteil: Dadurch büßt die Entschuldigung an Glaubwürdigkeit ein.