Der doppelte Joop: Zwei Ausstellungen in Potsdam widmen sich Deutschlands bekanntestem Designer
In wenigen Tagen eröffnet in Potsdam die erste von zwei Ausstellungen, die sich einem der bekanntesten Kinder der Stadt widmen: dem Designer Wolfgang Joop. Ab dem 13. September zeigt der Kunstraum Potsdam die Ausstellung „Zwischen Zeichen und Wundern“ mit Werken von Studierenden. Am 4. Oktober folgt, ebenfalls im Kunstraum, die große Retrospektive „Wolfgang Joop im Kunstraum“.
Wolfgang Joop gehört zu den wenigen deutschen Designern, die es zu internationalem Renommee gebracht haben. Auf die Welt kam Wolfgang Joop 1944 in Potsdam-Bornstedt. Dorthin kehrte er nach Stationen in New York, Paris und Monacco 2018 zurück. Der Durchbruch gelang ihm mit der Marke „Joop!“, die er später verkaufte. Joop war Hochschuldozent und auch mehrfach Juror bei „Germanys Next Topmodel“.
„Zwischen Zeichen und Wundern“ versammelt Arbeiten von Studierenden des Mode- und Produktdesigns der Fachhochschule Potsdam, der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin sowie der Kunsthochschule Weißensee. Die kuratorische Leitung übernimmt Starfotograf Kristian Schuller, dessen Werke im Frühjahr im Kunstraum zu sehen waren, zusammen mit seiner Frau Peggy Schuller.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN
Die Ausstellung ist für zwei Wochen geplant. Gezeigt werden sollen den Machern zufolge gestalterische Positionen, die sich mit dem Werk des Modedesigners und Künstlers Wolfgang Joop auseinandersetzen: Kleidung, Produkte, Textilien, Zeichnungen, Drucke, Installationen und Projektionen. Insbesondere soll Joops 2003 in Potsdam gegründetes Modelabel Wunderkind im Mittelpunkt stehen.
Während „Zwischen Zeichen und Wundern“ im Zeichen des Nachwuchses steht, ist die Retrospektive ab dem 4. Oktober der Versuch, Joops Lebenswerk zu fassen. Bevor er zum Modedesigner wurde, hatte er eigentlich Maler werden wollen: Inspiriert von Kunst in der Gemäldegalerie von Schloss Sanssouci begann er im Alter von 16 Jahren die Alten Meister zu kopieren.

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Das Projekt „Widerspruch!“ war erst mehrfach verschoben und dann vom Team Joop abgesagt worden. „Komplexität und Umfang bei der Gesamtbetrachtung seines Werkes lassen sich aufgrund der begrenzten baulichen Gegebenheiten des Museums letztlich nicht realisieren“, so erklärte Joops Lebensgefährte Edwin Lemberg die Absage damals.