Hauptsache, immer vorne mit dabei: Ein Plädoyer für die entspannten, hinteren Plätze

Es ist eine weitverbreitete Maxime: dass es immer besser sei, ganz vorne mitzuspielen. Egal, worum es geht, Hauptsache man ist an der Spitze, lässt die Konkurrenz Staub fressen. So ist das nicht nur in Chefetagen, sondern bei manchen Zeitgenossen auch im Kino, wo sie in vorderster Reihe sitzen wollen, sodass sie nur noch Teile des Bildes erfassen, aber sich trotzdem irgendwie glauben machen, sie wären im Vorteil. Oder im Konzert, wo ihnen die Nähe das klangliche Gesamtbild zerhackstückt und den Hohn aufmerksam Hinhörender einbringt – in der Mitte des Saals ist die Akustik in der Regel wesentlich besser.