Erstes Spiel, erster Sieg in den Play-offs: Die BR Volleys machen kurzen Prozess mit Karlsruhe

Die BR Volleys machten am Sonntagnachmittag kurzen Prozess. Gerade einmal 75 Minuten brauchten sie, um sich im Viertelfinale gegen die Baden Volleys SSC Karlsruhe durchzusetzen. Das erste Spiel der Serie Best-of-three gewannen sie mit 3:0 (25:13; 25:17; 25:20) und rückten ihrem Saisonziel, der Verteidigung der Meisterschaft, ein Stück näher.

Die Volleyballer aus Karlsruhe waren erst in dieser Spielzeit in die Bundesliga aufgestiegen. In der Rückrunde der Hauptrunde fuhren sie fünf Siege ein und sicherten sich in der Tabelle Platz acht vor Dachau, Freiburg, Haching und den Netzhoppers Königs Wusterhausen. Damit qualifizierten sie sich für die Play-offs – eine echte Premiere für den Verein. Gegen Berlin hatten sie die beiden bisherigen Spiele verloren.

„Eine einstellige Platzierung war unser Ziel. Das haben wir mit der Play-off-Teilnahme sogar übertroffen und sind überglücklich, damit eine halbe Sensation geschafft zu haben“, zeigte sich Trainer Antonio Bonelli zufrieden. Im Viertelfinale wolle man sich gegen die BR Volleys „noch einmal gut präsentieren“. Und das gelang seiner Mannschaft vor 5068 Zuschauenden. Tapfer hielt sie bis zum Schluss dagegen und holten beinahe einen Satz, auch wenn sie körperlich deutlich unterlegen war und das Ergebnis für sich sprach.

Die Berliner traten von Anfang an dominant auf und bautenschnell eine Führung auf. Mühelos knallte Kapitän Ruben Schott, der in dieser Woche seine Vertragsverlängerung bekannt gegeben hatte, den Ball in die Ecke des gegnerischen Feldes und traf zum 12:5. Kurz darauf stellte auch Angreifer Timothée Carle seine beeindruckende Durchschlagkraft unter Beweis. Er war es auch, der nach gerade einmal 20 Minuten den Satz zumachte, sodass Trainer Joel Banks zufrieden nickte.

Man wird langfristig sehen, dass die kleine Pause vor dem heutigen Spiel der Mannschaft guttat. Wir müssen uns jetzt nach und nach entwickeln.

Kaweh Niroomand, Manager der BR Volleys

Der Brite musste an diesem Nachmittag auf Adam Kowalski und Daniel Malescha verzichten, die aus gesundheitlichen Gründen fehlten. Erst kürzlich machte eine Krankheitswelle den Volleys zu schaffen, die nur langsam abklingt. Doch dank des breiten Kaders bieten sich den Berlinern viele Wechselmöglichkeiten.

Im zweiten Satz lagen die Gastgeber zunächst zurück. Die junge Mannschaft, darunter der 19-jährige Libero Mika Ahmann, bewies Moral und Kampfgeist. Jens Sandmeier, der die unübliche Position „Universal“ bespielt, also auf verschiedenen Positionen einsetzbar ist, nutzte clever eine Lücke auf der Seite der Berliner und glich aus (9:9). Doch lange gelang es den Gästen nicht, die Führung aufrechtzuerhalten. Am Ende war es ein Block von Timo Tammemaa, der den zweiten Satz für Berlin brachte.

Auch im letzten Satz waren die Gastgeber in allen Elementen überlegen und setzten sich schnell mit 10:5 ab. Der eingewechselte Angreifer Cody Kessel lief zur Hochform auf: Er feuerte seine Mannschaft an, wehrte einen Ball nach dem anderen ab und bejubelte jeden Punkt. Kurz vor Schluss nahm Trainer Banks noch einmal die Challenge – erfolglos. Das Ergebnis war aber ohnehin eindeutig: Tammemaa machte den Satz mit 25:20 zu.

„Bei so einem Spiel mit drei Sätzen ist es natürlich schwierig, die Konzentration oben zu halten“, zeigte sich Volleys-Manager Kaweh Niroomand dennoch kritisch. Diagonalangreifer Daniel Malescha falle voraussichtlich länger aus. „Daher haben wir mit Tammemaa etwas Neues ausprobiert. Er hat heute nicht auf seiner eigentlichen Position gespielt, aber er kam gut zurecht. Er wäre eine Alternative zu Marek Sotola.“

Der Fokus der Mannschaft liegt „bei allem Respekt für Karlsruhe“ bereits auf dem Halbfinale, wo es wahrscheinlich gegen Lüneburg geht. „Man wird langfristig sehen, dass die kleine Pause vor dem heutigen Spiel der Mannschaft guttat. Wir müssen uns jetzt nach und nach entwickeln.“ Das zweite Viertelfinalspiel findet am Mittwoch in Karlsruhe statt.