De La Fuente hatte Rubiales nach Kuss-Skandal applaudiert: Spanien-Trainer bittet um Entschuldigung für seinen Beifall

Kuss-Skandal um den spanischen Fußballverbandschef: Der Trainer der spanischen Männer-Nationalmannschaft, Luis de la Fuente, hat sich für seinen Beifall während der umstrittenen Rede von Fußballboss Luis Rubiales entschuldigt. „Ich bin dafür scharf kritisiert worden. Ich denke, das war völlig berechtigt, ich bedauere das und entschuldige mich dafür“, sagte der 62-Jährige am Freitag in Madrid. Einen Rücktritt lehnte de la Fuente jedoch ab.

Er habe wie viele andere Teilnehmer der außerordentlichen Generalversammlung des Fußballverbandes RFEF am Freitag vergangener Woche gedacht, an „einer formellen Abschiedszeremonie für den Präsidenten“ teilzunehmen. Doch Rubiales erklärte wider Erwarten nicht seinen Rücktritt, sondern heizte mit Angriffen auf die Regierung, Medien, Fußballerinnen und einen „falschen Feminismus“ den Skandal zusätzlich an. „Davon wurden wir überrascht und darauf waren wir nicht vorbereitet“, sagte de la Fuente. Er sei von der Situation völlig überfordert gewesen.

Rubiales küsste Jenniffer Hermoso ungefragt auf den Mund

Rubiales hatte bei der Siegerehrung der spanischen Fußball-Weltmeisterinnen in Australien die Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund geküsst. Der Funktionär war anschließend immer stärker unter Druck geraten, viele hatten in Spanien einen Rücktritt gefordert. Rubiales beharrt jedoch darauf, der Kuss sei in gegenseitigem Einvernehmen erfolgt. Hermoso hat das mehrmals bestritten. De la Fuente hatte wie andere Teilnehmer bei der Generalversammlung wenige Tage danach geklatscht.

Der Weltfußballverband FIFA hat inzwischen ein Disziplinarverfahren gegen Rubiales eingeleitet und ihn für 90 Tage suspendiert. Auch der spanische Sportgerichtshof Tad wollte Medienberichten noch am Freitag entscheiden, ob er auf Antrag der Sportbehörde CSC ein ähnliches Verfahren gegen den 46-Jährigen eröffnet. Sollte der Tad von einem „sehr schweren“ Fehlverhalten von Rubiales ausgehen, könnte ihn der CSD 48 Stunden später suspendieren. (dpa)