Olympia in Berlin?: Kann doch nicht euer Ernst sein!

Olympische Spiele in Berlin? Ja, die sollen mit der neuen Berliner Regierungskoalition von CDU und SPD möglich sein. Im Koalitionsvertrag steht drin, dass Berlin im Falle einer möglichen deutschen Bewerbung als möglicher Austragungsort bereitstünde. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) peilt ja womöglich nach sieben (!!!!!!!) gescheiterten deutschen Bewerbungsversuchen möglicherweise einen neuen Bewerbungsversuch an. Vorausgesetzt, die Bevölkerung im Lande macht es möglich mit ihrer Zustimmung.

Ist Olympia also womöglich mit diesen zarten Vorstößen wieder möglich in Berlin? Womöglich im Jahr 2036, 100 Jahre nach den Horrorspielen von Berlin? Nein, es ist unmöglich. Da ist zu viel Konjunktiv im Spiel, es wird nix werden mit Olympischen Spielen an der Spree.

Allein der Schnipsel im Koalitionsvertrag hat schon gereicht, um hier und da glatte Empörung und aufkeimenden Widerstand in der Bevölkerung zu provozieren. Wobei das ja im Zeitalter der sozialen Netzwerke nicht ganz so schwer ist. Aber Olympia lässt sich in Deutschland eben aufgrund vieler möglicher und vieler plausibler Gegenargumente kaum mehr realisieren. Da geht es nicht nur um Umweltschutz, Olympische Spiele und Nachhaltigkeit, das passt für viele Menschen nicht zusammen, übrigens nicht nur in Deutschland.

Zumindest Populismus lässt sich der Berliner Regierungskoalition nicht vorwerfen, denn die Mehrheit ihrer Stadt haben sie mit ihrem Olympia-Vorstößchen sicher nicht hinter sich. Und dann ist die 36er-Nummer ja nicht mal neu. Zuletzt wurde vor vier Jahren vom damaligen Innen- und Sportsenator Andreas Geisel eine Olympiabewerbung ins Spiel gebracht, der Sturm der Entrüstung blies schon Geisel kräftig entgegen.

Die Frage steht nun im Raum, warum sie in der Regierungskoalition überhaupt von Olympia in Berlin fabulieren? So naiv, wirklich an die Realisierung von Spielen in Berlin zu glauben, können doch Kai Wegner und Franziska Giffey nicht sein. Ihr Vorstoß ist zum Scheitern verurteilt, das sollte auch den beiden Politiker:innen klar sein.

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