Schock-Vorfall in Illerkirchberg: Mädchen tot nach Messerangriff – zwei Männer wieder auf freiem Fuß

Eine Bluttat hat die Gemeinde Illerkirchberg bei Ulm erschüttert: Ein Mann greift zwei Mädchen auf dem Weg zur Schule an, eine 14-Jährige stirbt. Der Fall wirft viele Fragen auf. Alle aktuellen News zur Schock-Tat hier.

Nach dem tödlichen Angriff auf zwei Schülerinnen in Illerkirchberg bei Ulm stehen die Ermittler erst am Anfang ihrer Arbeit. “Jetzt ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei, weshalb es zum Angriff auf die beiden Mädchen kam und ob der Tatverdächtige und die beiden Mädchen sich vorher kannten”, teilten die Behörden mit. Der Fall könnte eine politische Dimension bekommen, weil ein 27-jähriger Asylbewerber aus Eritrea als tatverdächtig gilt. Mehrere AfD-Politiker gingen darauf schon am Montag ein.

Schock-Tat in Baden-Württemberg: 14-Jährige nach Messer-Angriff gestorben

Der Beschuldigte hatte die Jugendlichen nach bisherigen Erkenntnissen auf der Straße vermutlich mit einem Messer angegriffen. Eine 14-Jährige musste noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in eine Klinik gebracht wurde. Dort starb sie Stunden später. Eine Obduktion der Leiche soll Hinweise auf die genaue Todesursache geben. Eine 13-Jährige sei schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.

Schock-Tat in Illerkirchberg News aktuell im Ticker

+++ 06.12.2022: Zwei Männer nach Gewalttat in Illerkirchberg wieder auf freiem Fuß +++

Die zwei Männer, die nach der tödlichen Schulweg-Attacke von Illerkirchberg neben dem mutmaßlichen Tatverdächtigen am Montag festgenommen wurden, sind mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Das bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Ulm der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Der Verdacht gegen die beiden Männer habe sich nicht erhärtet, so dass man sie wieder auf freien Fuß habe setzen können. Der mutmaßliche Tatverdächtige berufe sich indes auf sein Aussageverweigerungsrecht.

Es gebe weiterhin keine Erkenntnisse zum Motiv. Im Verlauf des Dienstags soll bekannt werden, ob Haftbefehl gegen den Mann erlassen werde. Derzeit lägen ihm keine Erkenntnisse einer psychischen Beeinträchtigung vor, sagte der Sprecher.

+++ 06.12.2022:Kretschmann warnt nach Illerkirchberg vor voreiligen Schlüssen +++

ach der Gewalttat von Illerkirchberg hat Baden-Württembergs Ministerpräsident vor voreiligen Schlüssen gewarnt. “Ich kann nur warnen, irgendwelche Zusammenhänge aufzustellen, bevor überhaupt die Tat aufgeklärt ist”, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. Über die Motive sei noch nichts bekannt. Teils geschürte Stimmungen nehme die Landesregierung ernst, deswegen fahre etwa auch Innenminister Thomas Strobl (CDU) zum Ort des Geschehens.

Einen Zusammenhang mit dem anstehenden Flüchtlingsgipfel in Baden-Württemberg wollte Kretschmann nicht sehen. Zunächst einmal sei es eine schreckliche Tat im Leben der Schülerinnen. “Wir fühlen da ganz besonders mit den Angehörigen.” Die überlebende Schülerin sei geschockt und wohl für ihr ganzes Leben beeinträchtigt.

+++ 06.12.2022: Ermittler: Mutmaßlicher Täter vor Tat in Illerkirchberg unauffällig +++

Der mutmaßliche Täter der tödlichen Schulweg-Attacke von Illerkirchberg ist den Behörden bislang nie durch Gewaltdelikte aufgefallen. Er sei lediglich einmal als Schwarzfahrer erwischt worden und sonst nicht polizeibekannt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Ulm der Deutschen Presse-Agentur. Der Mann aus Eritrea hatte am Montag zwei Mädchen auf dem Schulweg angegriffen und vermutlich mit einem Messer schwer verletzt. Eines der Opfer, ein 14-jähriges Mädchen, starb später in der Klinik. Das andere Opfer sei medizinisch versorgt, aber die psychische Lage des Mädchens sei schwierig, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Es habe erfahren, dass seine Freundin getötet worden sei.

+++ 06.12.2022: Strobl und türkischer Botschafter besuchen Tatort in Illerkirchberg +++

Nach dem tödlichen Angriff in Illerkirchberg will der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) gemeinsam mit dem türkischen Botschafter Ahmet Basar Sen am Dienstag den Tatort in Illerkirchberg besuchen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Regierungskreisen. Das getötete Mädchen habe die deutsche Staatsbürgerschaft besessen und einen türkischen Migrationshintergrund, hieß es aus dem Innenministerium. Der Botschafter reise extra aus Berlin mit dem Flugzeug an.

Um 12.30 Uhr wollten sich der Botschafter und Strobl mit dem örtlichen Bürgermeister im Rathaus vor Ort treffen, sich danach zu einer Gedenkminute am Tatort versammeln.

+++ 06.12.2022: Tatverdächtiger aus Illerkirchberg vernommen – Mädchen noch in Klinik +++

Nach dem Angriff auf zwei Schülerinnen in Illerkirchberg haben die Ermittler den 27-jährigen Tatverdächtigen vernommen. Angaben zur Sache habe er aber nicht gemacht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag. Der Mann sei nach wie vor mit erheblichen Verletzungen unter polizeilicher Bewachung im Krankenhaus und stundenlang operiert worden. Ein Polizeisprecher hatte zuvor gesagt, er habe sich vermutlich mit dem Messer verletzt.

Die Staatsanwaltschaft prüfe derzeit, ob sie Haftbefehl beantragt oder ob es Anhaltspunkte für verminderte oder ausgeschlossene Schuldfähigkeit gibt, was gegebenenfalls eine Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik nach sich ziehen würde. Dafür brauche es aber zunächst ein Kurzgutachten, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Der Mann aus Eritrea hatte am Montag nach bisherigen Erkenntnissen zwei Schülerinnen auf der Straße vermutlich mit einem Messer angegriffen. Eine 14-Jährige musste noch am Tatort wiederbelebt werden, bevor sie in eine Klinik gebracht wurde. Dort starb sie Stunden später.

Das zweite angegriffene Mädchen habe seine Wissens nach die Nacht im Krankenhaus verbracht und sei medizinisch soweit versorgt, sagte der Sprecher weiter. Die 13-Jährige sei so schwer verletzt worden, dass in ihrem Fall gegebenenfalls auch der Verdacht des versuchten Mordes im Raum stehe. Ihre psychische Verfassung sei schwer zu beurteilen, es habe das Angebot einer Notfallseelsorge gegeben.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

sba/news.de/dpa