Das Maskottchen der Volleys will ins Guinness Buch der Rekorde
Wenn Bernd Paul zu den Auswärtsspielen der BR Volleys fährt, dann begleiten ihn meist seine Frau, Mitglieder des Fanklubs 7. Mann und ein kleiner Tiger. Der Tiger heißt Charlie, hat einen eigenen Instagram-Account und ist das Maskottchen der Volleys. Bei Heimspielen turnt Charly in Lebensgröße durch die Halle und animiert die Fans dazu, ihr Team anzufeuern. Bei Auswärtsspielen versteckt sich eine Kuscheltierversion im Gepäck von Bernd Paul.
Denn Paul hat ein Ziel: Er möchte, dass Charly es ins Guinness-Buch der Rekorde schafft als Maskottchen, das die meisten Orte in der Welt gesehen und mindestens eine halbe Million Kilometer zurückgelegt hat. Seit 2002 begleitet Paul die Volleys zu sämtlichen Spielen in Deutschland und im Ausland.
Mittlerweile war er bei knapp 300 Spielen dabei, sechsmal davon in Sibirien, und einmal ist er sogar mit einem Privatjet zum Spiel nach Montenegro geflogen. „Das weiteste Ziel war Kemorovo. Dort wurden wir unglaublich freundlich empfangen und es gab sogar einen Fanklub, der ebenfalls Orange trägt“, erinnert sich Paul, „Das hat unheimlich Spaß gemacht.“
Jeden Ort, an dem Charly schon einmal war, halten Paul und andere Fans fotografisch fest und veröffentlichen die Bilder auf ihrer Website. Unter „Charly on Tour“ finden sich Fotos, auf denen der Tiger vor dem Capitol in Washington thront und auf einer Gondel in Venedig sitzt. Mittlerweile hat er rund 360.000 Kilometer Luftlinie zurückgelegt.
Bald geht es nach Lissabon
Seine Frau hat Paul mit seiner Leidenschaft für Auswärtsspiele inzwischen angesteckt. Immer wenn die Gegner der Volleys in der Champions League ausgelost werden, hoffe sie, dass Ljubljana in der Gruppe sei, weil es ihr dort so gut gefalle, sagt Paul. „Eine traumhaft schöne Stadt.“
Nach Ljubljana geht es für die Volleys in dieser Saison zwar nicht, aber dafür nach Russland, Serbien und Portugal. Nun, da mit Lissabon der letzte Gruppengegner feststeht, hat Paul auch schon ein Hotel rausgesucht, das direkt neben dem Fußballstadion von Benfica Lissabon liegt. Vorher stehen aber noch einige andere deutsche Städte auf dem Programm.
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Als Nächstes geht es am Samstag auswärts gegen den Tabellenzweiten Düren. „Düren war historisch immer ein unangenehmer Gegner und gehört zu den Dinosauriern der Liga. Es gab schon etliche Kämpfe“, sagt Volleys-Manager Kaweh Niroomand, aber dennoch herrsche ein freundschaftliches Verhältnis zwischen beiden Vereinen. „Düren ist eine Mannschaft, die schwer zu knacken ist und noch dazu daheim spielt.“ Die Halle gleiche jedes Mal einem „kleinen Hexenkessel“, weil Dürens Fans das Team tatkräftig anfeuerten.
Sorge vor steigenden Inzidenzzahlen
Im Pokal müssen die Volleys sich als Nächstes im Viertelfinale gegen Frankfurt beweisen, „kein gutes Los“, wie Niroomand sagt, aber: „Ich will nicht jammern. Wenn man weit kommen will, muss man gegen alle gewinnen.“ Mehr Sorgen macht er sich in Bezug auf die Zuschauerfrage. Die Einschränkungen würden angesichts der steigenden Inzidenzzahlen immer schwieriger. „Wenn sie neben 2G obendrein das Testen einführen, was ja aus Sicherheitsperspektive vielleicht Sinn macht, wird uns das womöglich noch mehr Zuschauer kosten.“ Hinzu kommt, dass die Spieler und Mitarbeiter wieder regelmäßig mit Schnelltests und PCR-Tests getestet werden. „Das kostet einen Haufen Geld.“
Auch Bernd Paul wird am Samstag mit dem Zug zum Spiel nach Düren (20 Uhr/ Spontent) fahren und Charly selbstverständlich mitnehmen. Bilder aus Düren gibt es zwar schon von ihm, aber eine Portion Glück kann trotzdem nicht schaden. Vor allem, wenn es gegen Dinosaurier im Hexenkessel geht.