Wiener Burgtheater führt Justizakte auf
Das Burgtheater in Wien will die Korruptionsvorwürfe gegen Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz und seine Mitarbeiter greifbar machen. Ensemblemitglieder lesen am Samstag aus den Chat-Nachrichten der Verdächtigen, die von Staatsanwälten ausgewertet wurden, wie die renommierte staatliche Bühne bekanntgab.
„Damit Sie sich selbst ein Bild von all den Vorgängen machen können“, hieß es in der Ankündigung. Der Direktor des Burgtheaters, Martin Kušej, zeichnet sich für das Projekt verantwortlich, das von der Zeitung „Der Standard“ initiiert wurde.
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Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft führte vorige Woche Razzien im Kanzleramt und in der Zentrale der konservativen Kanzlerpartei ÖVP durch. Kurz und neun andere Personen stehen im Verdacht, mit Steuermitteln positive Medienberichte erkauft und geschönte Umfragen bestellt zu haben.
Kurz bestreitet die Vorwürfe. Er trat jedoch auf Druck der mitregierenden Grünen zurück und übergab sein Amt dem bisherigen Außenminister Alexander Schallenberg. (dpa)