17. EM-Titel für deutsches Hallenhockey-Team: Sieg gegen Polen in der letzten Sekunde
Es war spannend bis zur letzten Sekunde. Erst dann stand der Sieg der deutschen Frauen bei der Hallenhockey-EM im ausverkauften Horst-Korber-Sportzentrum in Charlottenburg fest. Mit 3:2 (1:1) gewann das Team am Sonntagnachmittag gegen Polen.
Bereits zuvor war die Stimmung beim Spiel um Platz drei richtig gut. Die Österreicherinnen besiegten Spanien in einer spannenden Partie 3:1 (0:0). Den wichtigen Treffer zum 2:1 erzielte Fiona Felber, vor ein paar Tagen noch Deutsche Meisterin mit dem Mannheimer HC geworden, in der 33. Spielminute.
Felber sagte hinterher: „Dass wir heute gewonnen haben, ist megacool. Ich bin stolz aufs Team.“ Die Österreicherinnen gewannen die erste Medaille seit 1998. Und sahen das als Lohn „für die harte Arbeit der letzten fünf bis sechs Jahre“, bilanzierte Felber.
Wie laut so eine ausverkaufte Halle beim Hockey werden kann, zeigten die 3000 Zuschauenden dann beim Finale zwischen den Gastgeberinnen und Polen vor allem immer dann, wenn die Schiedsrichterinnen auf Strafecke zugunsten des deutschen Teams entschieden. Im Publikum waren viele junge Mädchen, die ihre Vorbilder mal aus der Nähe gewinnen sehen wollten. Und natürlich gingen alle im Vorfeld vom Gewinn des 17. EM-Titels für das deutsche Team aus.
Der Jubel in der 31. Minute war besonders groß, denn nachdem Laura Saenger beim Stand von 1:1 erst an den Pfosten geschossen hatte, bekam sie im Anschluss an eine abgewehrte Strafecke die Möglichkeit zu einem Siebenmeter. Obwohl die polnische Keeperin noch dran war, verwandelte Laura Saenger den Siebenmeter zum 2:1. In der 15. Minute hatte Elisa Gräve für Deutschland getroffen.
Nach der ersten Führung im Spiel durch Laura Saenger dachten wohl nicht wenige in der Halle, das Spiel wäre entschieden. War es aber nicht, denn Sandra Tatarczuk, die Polen schon in der dritten Spielminute mit 1:0 in Führung gebracht hatte, schloss nur kurz danach einen Konter erfolgreich zum 2:2 ab. So stand es auch bis zur letzten Minute.
Das deutsche Team aber drückte mit allem, was die Spielerinnen hatten, auf den entscheidenden Treffer. Teresa Pelegrina konnte noch einmal direkt vors Tor ziehen und kam zu Fall. Die Spielzeit von 40 Minuten war abgelaufen, doch die Schiedsrichterinnen entschieden auf eine letzte Strafecke im Spiel und damit auch im Turnier.
Maike Schaunig brachte diese von rechts herein und Laura Saenger verwandelte links oben ins Eck zum 3:2. „Es war natürlich ein großer Druck, denn es hieß direkt, Laura schießt die auf jeden Fall“, sagte die Final-Doppeltorschützin direkt nach dem Spiel. „Ich war aber überhaupt nicht nervös.“
Die Hamburgerin war stolz darauf, mit vielen Teamkolleginnen vom Harvestehuder THC den Titel gewonnen zu haben und fügte hinzu, dass alle Spielerinnen „bis zum Ende an den Sieg geglaubt haben“.